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       # taz.de -- Folterbericht der CIA: US-Senatorin wird konkret
       
       > US-Senatorin Dianne Feinstein hat einen Katalog mit Maßnahmen gegen
       > Folterverhöre der CIA vorgestellt. Ein Gesetzesvorschlag soll folgen.
       
   IMG Bild: US-Senatorin Dianne Feinstein ist gegen die Misshandlung von Terrorverdächtigen.
       
       WASHINGTON afp | Die US-Senatorin hinter dem brisanten Bericht über die
       Folterverhöre des Geheimdienstes CIA hat in einem Schreiben an Präsident
       Barack Obama einen Maßnahmenkatalog gegen die Misshandlung von
       Terrorverdächtigen vorgestellt.
       
       Dianne Feinstein erklärte am Montag in Washington, sie wolle die
       „Folter-Schlupflöcher“ im US-Recht schließen. Unter anderem soll harschen
       Verhörmethoden wie Schlafentzug oder simuliertes Ertränken ein Riegel
       vorgeschoben werden. Außerdem regte Feinstein an, dass die CIA künftig
       nicht mehr Verdächtige in Geheimgefängnissen inhaftieren dürfe.
       
       Die Senatorin aus dem Lager von Obamas Demokraten will nach eigenen Angaben
       in den kommenden Wochen ein Gesetz in den Kongress einbringen, um ihre
       Vorschläge umzusetzen. Senat und Repräsentantenhaus starten am Dienstag in
       ihre neue Legislaturperiode. In beiden Kongresskammern haben künftig aber
       die Republikaner das Sagen, die bei Fragen der nationalen Sicherheit
       mehrheitlich eine harte Linie vertreten.
       
       Unter Feinsteins Vorsitz hatte der Geheimdienstausschuss des US-Senats im
       vergangenen Monat die Ergebnisse einer mehrjährigen Untersuchung über die
       Misshandlung von Terrorverdächtigen nach den Anschlägen vom 11. September
       2001 veröffentlicht.
       
       Trotz einiger geschwärzter Passagen gibt der Bericht einen detaillierten
       Einblick, wie die CIA unter Präsident George W. Bush ein weltweites System
       von Geheimgefängnissen aufbaute. In ihnen wurden mutmaßliche
       Al-Kaida-Anhänger ohne richterlichen Beschluss festgehalten und mit
       brutalen Methoden verhört.
       
       Tagelanger Schlafentzug, das Waterboarding genannte simulierte Ertränken,
       Todesdrohungen und Schläge sollten Häftlinge zum Reden bringen. Die gut 500
       Seiten lange Zusammenfassung kommt zu dem Schluss, dass die Verhörmethoden
       kaum brauchbare Geheimdiensterkenntnisse lieferten. Bushs Nachfolger Obama
       stellte das Programm nach seinem Amtsantritt Anfang 2009 ein.
       
       CIA-Chef John Brennan räumte Fehler von Einzelnen ein, verteidigte
       grundsätzlich aber das Vorgehen des Geheimdienstes.
       
       6 Jan 2015
       
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