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       # taz.de -- Verdacht auf Ebola-Infektion: „An kritischem Punkt angekommen“
       
       > Eine an Ebola erkrankte britische Krankenschwester ist in Lebensgefahr.
       > Ein Patient aus Südkorea mit Ebola-Verdacht wird in der Berliner Charité
       > behandelt.
       
   IMG Bild: Abgeschirmt wird der Patient mit Ebola-Verdacht in Berlin-Wedding behandelt.
       
       BERLIN dpa | Die Ebola-Seuche hält die Welt auch außerhalb der betroffenen
       westafrikanischen Länder weiter in Atem. In Berlin wird ein Patient aus
       Südkorea behandelt, der sich in Sierra Leone mit der gefährlichen Krankheit
       infiziert haben könnte. In Großbritannien ist eine mit dem Ebola-Virus
       infizierte Krankenschwester in Lebensgefahr. Die EU plant im Kampf gegen
       die Seuche eine Konferenz, wie EU-Koordinator Christos Stylianides der
       Tageszeitung Die Welt sagte.
       
       Einen Tag nach der Ankunft des Patienten in Berlin ist ungewiss, ob er oder
       sie – Alter und Geschlecht blieben geheim – wirklich an Ebola erkrankt ist.
       Das Mitglied eines südkoreanischen Behandlungsteams habe sich am 29.
       Dezember im Kontakt mit einem Ebola-Patienten in Sierra Leone an einer
       Nadel verletzt.
       
       Bei seiner Ankunft in Berlin habe der Patient keinerlei Symptome gezeigt.
       „Ebola bricht aber in der Regel erst etwa sechs bis zwölf Tage nach der
       Infektion aus“, sagte der Oberarzt der Station für hochinfektiöse
       Erkrankungen, Frank Bergmann auf einer Pressekonferenz.
       
       Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) habe den Fall dennoch als dringend
       eingestuft, sagte Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja. Südkorea habe
       darum gebeten, den Patienten in Europa zu behandeln. „Als die Anfrage bei
       uns einging, haben wir direkt zugestimmt“, sagte der Ärztliche Direktor der
       Charité, Ulrich Frei.
       
       #Der Patient wurde mit einem US-amerikanischen Spezialflugzeug zum
       Flughafen Tegel und von dort weiter in die Klinik gebracht.
       
       Es ist der erste Ebola-Verdachtsfall aus einem der betroffenen
       westafrikanischen Länder, der in Berlin behandelt wird. Eine Gefahr für die
       Bevölkerung bestehe nicht. Bislang wurden drei Ebola-Infizierte nach
       Deutschland geflogen und behandelt. Zwei überlebten, in Leipzig starb ein
       UN-Mitarbeiter aus Afrika.
       
       Der Gesundheitszustand der britischen Krankenschwester, die in London
       behandelt wird, habe sich schrittweise verschlechtert und sei nun kritisch,
       teilte das Krankenhaus mit. Die Frau hatte sich ebenfalls bei einem
       Hilfseinsatz in Sierra Leone angesteckt. Sie wird mit einem experimentellen
       Medikament und Blutplasma eines Ebola-Überlebenden behandelt.
       
       Der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe Stylianides forderte die
       EU-Mitgliedstaaten auf, mehr im Kampf gegen die Seuche zu tun. „Wir sind an
       einem kritischen Punkt angekommen“, sagte er. „Die Bekämpfung von Ebola ist
       auch wichtig für die Sicherheit der Menschen in Europa.“ Nötig seien vor
       allem deutlich mehr medizinisches Personal und mehr Hilfszahlungen.
       
       4 Jan 2015
       
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