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       # taz.de -- Neujahrsansprache Angela Merkel: Kritische Worte gegen Pegida
       
       > Die Kanzlerin verurteilt mit Blick auf die Demos in Dresden den „Hass in
       > den Herzen“. Die AfD nutzt ihre Chance und springt der Pegida-Bewegung
       > bei.
       
   IMG Bild: Angela Merkel nach der Aufzeichnung ihrer Ansprache
       
       BERLIN rtr/dpa | Bundeskanzlerin Angela Merkel hat angesichts zahlreicher
       Kriege und Konflikte in der Welt Flüchtlingen die Hilfe Deutschlands
       zugesagt. „Es ist selbstverständlich, dass wir ihnen helfen und Menschen
       aufnehmen, die bei uns Zuflucht suchen", sagte Merkel in ihrer vorab
       veröffentlichten Neujahrsansprache vom Mittwoch.
       
       Mit deutlichen Worten wandte sich Merkel gegen die Anhänger der
       Anti-Islam-Bewegung Pegida, die gegen eine Überfremdung Deutschlands
       demonstrieren. Sie rief die Bürger auf, sich von den Initiatoren nicht
       instrumentalisieren zu lassen. Diese wollten Menschen mit anderer Hautfarbe
       oder Religion ausgrenzen. „Deshalb sage ich allen, die auf solche
       Demonstrationen gehen: Folgen Sie denen nicht, die dazu aufrufen! Denn zu
       oft sind Vorurteile, ist Kälte, ja, sogar Hass in deren Herzen.“
       
       Weltweit gebe es so viele Flüchtlinge wie noch nie seit dem Zweiten
       Weltkrieg, sagte Merkel. Viele seien buchstäblich dem Tod entronnen. Das
       vielleicht größte Kompliment für Deutschland sei, dass die Kinder
       Verfolgter hier ohne Furcht groß werden könnten. Merkel bekräftigte zudem,
       dass sich Europa durch die Ukraine-Krise nicht spalten lasse. Es stehe
       außerfrage, dass Europa ein angebliches Recht des Stärkeren, der das
       Völkerrecht missachte, nicht akzeptieren könne.
       
       Die Alternative für Deutschland (AfD) hat die „Pegida“ derweil gegen die
       Kritik der Bundeskanzlerin in Schutz genommen. „Sie verurteilt Menschen von
       oben herab, die sie gar nicht kennt“, sagte der AfD-Fraktionsvorsitzende im
       Brandenburger Landtag, Alexander Gauland, am Mittwoch.
       
       Die Kritik der Kanzlerin an den Kundgebungen der „Patriotischen Europäer
       gegen die Islamisierung des Abendlandes" werde der Protestbewegung noch
       mehr Zulauf als bisher bescheren, prognostizierte Gauland. Der
       AfD-Politiker hatte selbst Mitte Dezember als „Beobachter“ an einer
       „Pegida“-Demonstration in Dresden teilgenommen.
       
       31 Dec 2014
       
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