# taz.de -- Spähsoftware „Regin“ entdeckt: Trojaner im Kanzleramt
> Das Bundeskanzleramt wurde laut einem Zeitungsbericht Opfer eines
> Hackerangriffs. Unklar ist, wer hinter der Attacke vor einigen Monaten
> steckt.
IMG Bild: Attackiert wurde der Computer einer Referentin des Europareferats.
BERLIN dpa | Der Urheber der Spionageattacke auf eine Mitarbeiterin des
Kanzleramts kann nicht nachverfolgt werden. Entsprechende Untersuchungen
der Sicherheitsbehörden sind in den vergangenen Monaten erfolglos
geblieben. Nach einem [1][Bericht der Bild-Zeitung] wurde die
Spionagesoftware „Regin“ auf einem Computer im Kanzleramt entdeckt.
Die besonders schwer zu entdeckende Software wird ursprünglich mit dem
US-Abhördienst National Security Agency (NSA) und seinem britischen Partner
GCHQ in Verbindung gebracht. In den Sicherheitsbehörden wird allerdings
nicht ausgeschlossen, dass mittlerweile auch andere Geheimdienste mit
weiterentwickelten Versionen dieser Software arbeiten.
Der Trojaner-Angriff mit „Regin“ liegt Monate zurück. Er soll schon vor dem
Sommer erfolgt sein. Die Abwehrmaßnahmen des Kanzleramts hätten
funktioniert. Es sei nicht klar, wer für die Spionageattacke verantwortlich
war und auch nicht, ob Dokumente abgefischt worden seien.
Eine Referentin des Europareferats im Kanzleramt soll von dem Angriff
betroffen gewesen sein, keine Referatsleiterin. Zudem sei unklar, ob die
Mitarbeiterin gezielt ausgeforscht wurde, weil sie im Kanzleramt arbeite,
oder ob ihr privates Laptop zufällig attackiert wurde.
Das verdeckt agierende Trojaner-Programm „Regin“ kann Sicherheitsexperten
zufolge unter anderem Aufnahmen vom Bildschirm machen, Passwörter stehlen,
den Datenverkehr überwachen und für die Angreifer gelöschte Dateien
wiederherstellen.
29 Dec 2014
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