# taz.de -- Stavros Dimas erneut gescheitert: Griechenland vor Neuwahlen
> Die Wahl eines griechischen Staatspräsidenten ist auch im dritten Anlauf
> gescheitert. Nun soll Ende Januar das Parlament neu gewählt werden.
IMG Bild: Wieder im Rennen: Alexis Tsipras, Chef der linken Syriza-Partei.
ATHEN ap | Die Griechen wählen am 25. Januar ein neues Parlament.
Ministerpräsident Antonis Samaras gab den Termin am Montag als Folge der
gescheiterten Präsidentenwahl bekannt. Sein Kandidat Stavros Dimas hatte
auch im dritten Durchgang im Parlament nur 168 Stimmen und damit nicht die
notwendige Mehrheit von 180 Abgeordneten erhalten. Deshalb muss das
Parlament binnen zehn Tagen aufgelöst und neu gewählt werden.
Der 73-jährige Dimas war der einzige Kandidat und hatte in den ersten
beiden Wahlgängen 160 beziehungsweise 168 Stimmen im 300 Sitze zählenden
Parlament erzielt. Nötig waren zunächst 200, im dritten Durchgang dann 180.
Samaras' Regierungskoalition gelang es aber nicht, genügend
Oppositionsabgeordnete für die Wahl von Dimas zu gewinnen. Dimas sagte, er
habe mit einem solchen Ergebnis gerechnet. „Ich bleibe so ruhig wie immer“,
sagte er.
Wahlumfragen sagen Griechenland jetzt einen Linksruck voraus, was den
Abschluss der EU-Rettungsaktion für das überschuldete Krisenland erschweren
könnte. Die linke Oppositionspartei Syriza lehnt die Kreditbedingungen der
internationalen Geldgeber ab und will sie neu verhandeln.
Die von den Gläubigern – darunter die Europäische Union, die Europäische
Zentralbank und der Internationale Währungsfonds – geforderte Sparpolitik
hat zu tiefen Einschnitten bei Löhnen und Sozialleistungen geführt. Syriza
will die Rücknahme einiger dieser Maßnahmen.
Ursprünglich war die Präsidentenwahl für kommendes Jahr vorgesehen. Samaras
zog sie jedoch auf Dezember vor, um eine Hängepartie zu vermeiden und seine
Position bei den Kreditverhandlungen zu stärken.
Bereits bevor das Wahlergebnis am Mittag bekannt wurde, gingen die
Börsenkurse in Athen auf Talfahrt. Nach Bekanntgabe des Resultats lag der
griechische Börsenindex mit knapp elf Prozent im Minus.
29 Dec 2014
## TAGS
DIR Griechenland
DIR Stavros Dimas
DIR Syriza
DIR Antonis Samaras
DIR Griechenland
DIR Griechenland
DIR Griechenland
DIR Griechenland
DIR Alexis Tsipras
DIR Griechenland
DIR Griechenland
DIR Griechenland
## ARTIKEL ZUM THEMA
DIR Vor Neuwahl in Griechenland: Papandreou gründet neue Partei
Drei Wochen vor der Wahl spalten sich die Sozialisten. Der
Ex-Regierungschef verlässt die Pasok. Jetzt läuft sie Gefahr, nicht mehr
ins Parlament zu kommen.
DIR Syriza in Griechenland: Kampf um die Gemeinschaftswährung
Die Mehrheit der Linkspartei will den Euro behalten. Mit internationalen
Geldgebern soll neu verhandelt werden, um die Sparpolitik zu beenden.
DIR Kommentar Neuwahl in Griechenland: Kommunismus fällt aus
Wird Syriza nach einem Wahlsieg mit „unserem Geld“ den Sozialismus
einführen? Wohl kaum. Entgegen allen Ängsten wäre ihr Erfolg eine Chance
für das Land.
DIR Neuwahl in Griechenland: Beben unter der Akropolis
Nach der gescheiterten Präsidentenwahl schieben sich die Parteien die
Schuld zu. Die deutsche Linkspartei sieht ein „Zeichen der Hoffnung“.
DIR Porträt Alexis Tsipras: Der Aufstieg eines Schulschwänzers
Der charismatische Chef der Syriza-Partei könnte Ministerpräsident von
Griechenland werden. Doch Alexis Tsipras ist nicht unumstritten.
DIR Präsidentenwahl in Griechenland: Stavros Dimas erneut gescheitert
Auch im zweiten Wahlgang konnte der Kandidat der Regierung nicht die
notwendige Mehrheit im Parlament erzielen. Am 29. Dezember geht es nun
weiter.
DIR Präsidentenwahl in Griechenland: Auflösung des Parlaments in Sicht
Erwartungsgemäß konnte sich kein Kandidat im ersten Wahlgang durchsetzen.
Findet sich bis Ende des Jahres kein Sieger, muss das Parlament neu gewählt
werden.
DIR Präsidentschaftswahl in Griechenland: Konservativ genug
Stavros Dimas tritt als Präsidentschaftskandidat der Regierung an. Sein
Stil besticht durch Kompetenz und Integrität. Ein Porträt.