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       # taz.de -- Satire-Video auf Youtube: Der Pegiden-Prinz
       
       > In „Prince of Pegida“ rettet ein blonder Europäer Dresden vor der
       > Islamisierung. Dabei kämpft er gegen Muslime in Pluderhosen und die
       > Lügenpresse.
       
   IMG Bild: Dank „Prince of Pegida“ kann jeder Patriot zum Retter des Abendlands werden
       
       Wir schreiben das Jahr 2016. Dresden wurde islamisiert, die Frauenkirche
       zur Moschee. Ein Albtraum für die Bewohner des christlich-jüdischen
       Abendlandes. Die Hoffnung ruht auf dem letzten patriotischen Europäer. Er
       ist der Protagonist des Spiels von „Prince of Pegida“ von „NS-Games“. Der
       Trailer zum Jump-and-Run-Spiel wurde jetzt auf YouTube veröffentlicht,
       begeistert die User – und ist bloß Satire.
       
       Es gibt weder das Spiel noch die Firma. Hinter dem Trailer steckt Franz
       Jänich. Normalerweise postet der 25-Jährige auf seinem Channel „Verfranzt“
       Rezensionen zu Spielen und Apps. Für Pegida hat er nun einen Trailer
       konzipiert, der deren Forderungen mustergültig erfüllt. Schon der
       gepflegte, blonde Held treibt den Pegidasten Freudentränen in die Augen.
       
       Doch auch der Rest des Settings passt zur Stimmung in der „Mitte der
       Gesellschaft“: Alles ist retro. In der bunten 2-D-Welt des Spiels muss sich
       der kleine 8-Bit-Patriot in einem dunklen Labyrinth verschiedenen Gefahren
       stellen, um die Frauenkirche zu retten.
       
       So kommen plötzlich tödliche Mikrofone der deutschen Lügenpresse aus dem
       Boden geschossen, die ihn aufhalten und diffamieren wollen. Darauf muss er
       genauso aufpassen wie auf die Muslime, die mit Turban und Pluderhose
       überall lauern. Im Kampf kann er sie mit seinem Schwert der
       Ahnungslosigkeit in ihre Heimat zurückdrängen und das Abendland retten.
       
       Das Spielgeschehen kommentiert Jänich sächselnd und spricht aus, was alle
       denken, auch wenn er es nicht immer aussprechen kann: islamaminieren? Egal,
       wie das jetzt heißt, es ist eine Bedrohung, und in „Prince of Pegida“ kann
       man sich dagegen wehren, und das für nur 8,88 Mark. Wenn das kein
       Schnäppchen ist.
       
       23 Dec 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Laila Oudray
       
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