URI: 
       # taz.de -- Kommentar Flughafensicherheit: Vorweihnachtlicher Alarm
       
       > Eine EU-Studie konstatiert Schwachpunkte auf dem Frankfurter Flughafen.
       > Das klingt zwar erstmal bedrohlich, entpuppt sich aber als Nullmeldung.
       
   IMG Bild: Terminal des Frankfurter Flughafens.
       
       Schwere Sicherheitsmängel auf Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt
       am Main: In der traditionell nachrichtenarmen Vorweihnachtszeit schlägt so
       etwas ein wie eine Bombe, und die gesamte Presse nimmt das Thema dankbar
       auf. EU-Prüfern soll gelungen sein, „bei jedem zweiten Versuch Waffen oder
       gefährliche Gegenstände durch die Passagierkontrolle zu schmuggeln“.
       
       Was zunächst bedrohlich klingt entpuppt sich bei näherer Betrachtung jedoch
       als Nullmeldung. Maschinenpistolen oder Handgranaten werden sich hinter dem
       Begriff Waffen kaum verbergen. Bleiben wohl letztlich chemische Substanzen,
       die geeignet sein könnten, daraus zu einem späteren Zeitpunkt sprengfähiges
       Material zusammenzurühren. Unklar auch, was mit gefährlichen Gegenständen
       gemeint ist. Bekanntlich fallen hierunter längst auch Nagelfeilen und so
       manches andere, was sich in Schminkkoffern finden lässt.
       
       Bleibt als echte Information am Ende, dass schlecht geschultes Personal der
       beauftragten Dienstleister, welche die Röntgenbilder „nicht richtig deuten“
       können, den Kern des Problems darstellen. Und daran ist durchaus etwas
       Wahres – und dies nicht nur auf Flughäfen. Schlecht ausgebildet, miserabel
       bezahlt und mit langen Arbeitszeiten werden die Mitarbeiter privater
       Sicherheitsfirmen vermehrt überall da eingesetzt, wo eine vermeintliche
       oder tatsächliche Sicherheitslücke entdeckt wird. Während seit Jahren
       landauf, landab die Polizeien zurückgefahren werden, boomt die Branche der
       Privaten.
       
       Gefragt wäre also die Politik, doch die wird sich kaum einmischen. Absehbar
       ist hingegen, dass sich die Sicherheitsbehörden und ihre Gewerkschaften
       wieder ebenso lautstark wie vergeblich zu Wort melden werden.
       
       Und spätestens nach Silvester ist das Thema wieder vorbei.
       
       21 Dec 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Otto Diederichs
       
       ## TAGS
       
   DIR Flughafen Frankfurt
   DIR Sicherheit
   DIR Polizei
   DIR Sicherheitskontrolle
   DIR Frankfurt am Main
   DIR Frankfurt am Main
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Sicherheitskontrolle an NRW-Airports: Abzocke beim Abflug
       
       Kritik von Verdi: Aus den Securitychecks an den NRW- Flughäfen soll eine
       Firma ein windiges Geschäft machen – zu Lasten der Allgemeinheit.
       
   DIR Schwere Sicherheitsmängel am Flughafen: Nachschulungen in Frankfurt
       
       Frankfurt/Main droht die Einstufung als „Non-Schengen-Airport“. Schlecht
       geschultes Personal soll nach einem Medienbericht die Ursache sein.
       
   DIR Fluglärm in Frankfurt am Main: Ein „Herzmuskel“, der krank macht
       
       Der Frankfurter Flughafen wird weiter ausgebaut. Immer mehr Anwohner fühlen
       sich durch den Lärm der vielen Starts und Landungen belästigt.