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       # taz.de -- Nordkoreanische Diplomatie: Putin lädt Kim Jong Un zu Feier ein
       
       > Beim 70. Jahrestag des Sieges über Hitlerdeutschland darf auch Nordkoreas
       > Machthaber Kim dabei sein. Das FBI macht dessen Regierung für den
       > Sony-Hack verantwortlich.
       
   IMG Bild: Man versteht sich: Wladimir Putin bei der Amtseinführung des neuen nordkoreanischen Botschafters in Russland Kim Hyun-joon im November.
       
       MOSKAU/WASHINGTON dpa/rtr | Russland hat den nordkoreanischen Machthaber
       Kim Jong Un zur Feier des 70. Jahrestages des Sieges über Hitlerdeutschland
       am 9. Mai 2015 nach Moskau eingeladen. „Ja, eine solche Einladung wurde
       verschickt“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der Staatsagentur
       Tass.
       
       Es wäre die erste Auslandsreise seit der Machtübernahme von Kim Jong Un.
       Sein Vater, Kim Jong Il, besuchte Russland 2011 – kurz vor dessen Tod.
       Damals vereinbarten Moskau und Pjöngjang eine engere Zusammenarbeit.
       
       Es gab 2011 auch Gespräche über den Bau einer politisch heiklen Gasleitung
       durch Nord- nach Südkorea. Russland hat dem Nachbarland Medien zufolge für
       den geplanten Gastransit von zehn Milliarden Kubikmetern Gas nach Südkorea
       rund 100 Millionen US-Dollar im Jahr in Aussicht gestellt. Das verarmte
       Land ist auf Einnahmen angewiesen.
       
       Moskau und Pjöngjang waren bereits zu Zeiten des Kalten Kriegs Verbündete
       im kommunistischen Machtblock. Als Vetomacht im Weltsicherheitsrat will
       Russland auch im Atomstreit mit Nordkorea vermitteln.
       
       Die USA machen derweil die nordkoreanische Regierung für den großangelegten
       Hackerangriff auf Sony verantwortlich. Die Bundespolizei FBI erklärte am
       Freitag, bei dem Datendiebstahl seien Programme eingesetzt worden, wie sie
       auch im März 2013 von nordkoreanischen Angreifern bei Cyberattacken auf
       südkoreanische Banken und Medien verwendet worden seien.
       
       Die Ermittler hätten zudem Verbindungen zu Computerschädlingen gefunden,
       die von nordkoreanischen Hackern entwickelt wurden. Die Regierung in
       Pjöngjang hat jede Beteiligung verneint. Bei dem Hackerangriff wurden
       massenhaft vertrauliche Firmenunterlagen sowie persönliche Daten und
       E-Mails aus den Systemen der US-Filmtochter Sony Pictures erbeutet.
       
       In US-Regierungskreisen war in den vergangenen Tagen immer wieder Nordkorea
       als Verantwortlicher genannt worden. Ein Sprecher des Präsidialamts in
       Washington erklärte am Donnerstag, die USA erwögen eine "angemessene
       Reaktion" auf den Angriff. Einzelheiten nannte er nicht.
       
       19 Dec 2014
       
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