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       # taz.de -- Kampf gegen Boko Haram in Nigeria: Todesurteil für Dienstverweigerer
       
       > Sie wollten nicht gegen die Terrorgruppe Boko Haram kämpfen. 54
       > nigerianische Soldaten wurden deshalb nun zum Tode verurteilt.
       
   IMG Bild: Hände der Soldaten, die bereits im September zum Tode verurteilt wurden.
       
       ABUJA ap | Ein Militärgericht in Nigeria hat 54 Soldaten zum Tod
       verurteilt, weil sie sich geweigert haben, gegen die islamistischen
       Extremisten der Terrorgruppe Boko Haram zu kämpfen. Ihnen war vorgeworfen
       worden, im August nicht aufmarschiert zu sein, um drei Städte von den
       Milizen zurückzuerobern.
       
       Zudem wurden sie am Mittwoch wegen Meuterei, Beleidigung und Feigheit
       verurteilt, wie der Verteidiger der verurteilten Männer, Femi Falana, in
       der Nacht zum Donnerstag sagte. Die 54 Verurteilten sollen von einem
       Exekutionskommando erschossen werden, berichtete Falana. Fünf Soldaten
       seien freigesprochen worden.
       
       Zwölf Soldaten waren bereits im September wegen Meuterei und versuchten
       Mordes eines Kommandeurs zum Tode verurteilt worden. Sie hatten ihren
       Vorgesetzten für eine unbekannte Zahl Soldaten verantwortlich gemacht,
       denen in einer Nacht auf einer Straße aufgelauert worden war, die häufig
       von den Rebellen angegriffen wird. Die Extremisten hatten die Soldaten
       dabei getötet.
       
       Nigerianische Soldaten beschweren sich regelmäßig, dass sie der Boko Haram
       waffentechnisch unterlegen seien. Zudem prangern sie an, nicht vollständig
       bezahlt zu werden und auf den Schlachtfeldern ohne ausreichend Munition und
       Nahrungsmitteln zurückgelassen zu werden.
       
       ## 1,3 Millionen Nigerianer flohen
       
       Boko Haram hat eine Reihe von nigerianischen Städten und Dörfern unter
       seine Kontrolle gebracht und im August ein islamisches Kalifat entlang der
       Grenze zu Kamerun ausgerufen. In den vergangenen Wochen konnten
       Spezialkräfte der Regierung mindestens vier Städte zurückgewinnen.
       
       Nigeria bereitet sich derzeit auf eine Präsidentenwahl am 14. Februar 2015
       vor. Es wird damit gerechnet, dass die Abstimmung die knappste seit dem
       Ende der Militärdiktatur im Jahr 1999 werden wird. Der amtierende Präsident
       Goodluck Jonathan wird vom früheren Militärdiktator Muhammadu Buhari
       herausgefordert, der von der Opposition als der wahrscheinlich bessere
       Kandidat angesehen wird, um die Aufständischen zu besiegen. Auch
       Korruption, die dem 57-jährigen Jonathan vorgeworfen wird, spielt bei der
       Wahl eine Rolle.
       
       Tausende Menschen wurden während des bislang fünf Jahre andauernden
       Ausbruch der islamistischen Rebellen getötet. Rund 1,3 Millionen Nigerianer
       flohen aus ihren Häusern, Zehntausende davon nach Kamerun, Tschad und
       Niger.
       
       18 Dec 2014
       
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