URI: 
       # taz.de -- Snowden-Vernehmung in Deutschland: Verfassungsgericht weist Klage ab
       
       > Das Bundesverfassungsgericht lehnt die Anträge zur Vernehmung Snowdens
       > ab. Damit sei diese faktisch unmöglich, hatte die Opposition bemängelt.
       
   IMG Bild: Edward Snowden: kein Urteil zur Befragung im Berliner NSA-Untersuchungsausschuss.
       
       KÖLN taz | Karlsruhe leistet vorerst keine Hilfe, den NSA-Whistleblower
       Edward Snowden als Zeugen nach Deutschland zu holen. Das
       Bundesverfassungsgericht lehnte jetzt entsprechende Anträge von Grünen und
       Linken als „unzulässig“ ab.
       
       Konkret ging es um eine Befragung von Snowden im NSA-Untersuchungsausschuss
       des Bundestags. Der Ausschuss hat zwar einstimmig die Einladung Snowdens
       beschlossen. Allerdings lehnt Snowden eine Befragung in Moskau oder per
       Video ab. Grüne und Linke haben daher beantragt, Snowden in Berlin zu
       hören. Diesen Antrag lehnte aber die Mehrheit aus Union und SPD ab.
       
       Hiergegen richtete sich im September eine Organklage der Opposition. Es
       verletze ihre parlamentarischen Minderheitsrechte, wenn die Mehrheit die
       Anhörung Snowdens faktisch verunmögliche. Das Verfassungsgericht definierte
       den Minderheitsschutz nun jedoch eng.
       
       Die Opposition könne nur durchsetzen, dass Snowden angehört wird. Der Ort
       sei dagegen eine reine Verfahrensfrage, bei der es keinen Minderheitsschutz
       gebe. Zuständig dafür sei der Bundesgerichtshof (BGH). Dort hätte eine
       Klage aber auch keine Chance.
       
       Genauso erfolglos war eine zweite Klage der Opposition, diesmal gegen die
       Bundesregierung. Diese hatte im Mai in einem Gutachten erklärt, dass sie
       Snowden für eine Aussage im Untersuchungsausschuss kein Aufenthaltsrecht
       geben werde. Sie wolle das Verhältnis zu den USA nicht gefährden.
       
       Karlsruhe hielt die Klage für unzulässig, weil diese Äußerungen der
       Bundesregierung „nur vorläufiger Natur“ waren. Diese Klage war eh wenig
       erfolgsversprechend, weil Karlsruhe in der Außenpolitik traditionell die
       Gestaltungsfreiheit der Regierung betont.
       
       (Az.: 2 BvE 3/14)
       
       12 Dec 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Christian Rath
       
       ## TAGS
       
   DIR Edward Snowden
   DIR Bundesverfassungsgericht
   DIR NSA-Untersuchungsausschuss
   DIR Bundesgerichtshof
   DIR Schwerpunkt Überwachung
   DIR Spionage
   DIR Sony
   DIR Edward Snowden
   DIR NSA-Untersuchungsausschuss
   DIR NSA
   DIR NSA
   DIR NSA
   DIR Edward Snowden
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Spionageverdacht im NSA-Ausschuss: Nach einer wahren Geschichte
       
       Wurde das Kryptohandy des Vorsitzenden des NSA-Ausschusses gehackt? Das
       Bundesamt für Informationssicherheit prüft den Fall.
       
   DIR Neue Snowden-Dokumente: Späher spähen Späher aus
       
       Die NSA hat eine eigene Abteilung für die Spionage anderer Spionagedienste.
       Der „Spiegel“ berichtet auch von Attacken auf Nordkorea.
       
   DIR ARD-Feature zu Edward Snowden: Wackelkamera, ADHS und Koks
       
       „Die Jagd auf Snowden“ erzählt, wie Wikileaks im Fall des Whistleblowers
       die USA-Behörden austrickste – leider in einem sinnfreien Bildersturm.
       
   DIR NSA-Untersuchungsausschuss: „Eikonal“ sollte erst der Anfang sein
       
       Jahrelang zapfte der Bundesnachrichtendienst Informationen aus einem
       Internetkabel ab. Einen Teil bekam die NSA. Selbst beim BND gab es
       Bedenken.
       
   DIR US-Überwachungsprogramm verlängert: NSA darf weiter schüffeln
       
       Trotz der Proteste kann die NSA nun weiter massiv Telefondaten abgreifen.
       Die Informationen bleiben beim Staat gespeichert. Jedenfalls vorerst.
       
   DIR Investigativjournalist über Überwachung: „Ich beneide Sie“
       
       Der Brite Duncan Campbell über das, was sich nach Snowdens Enthüllungen
       politisch getan hat und was ihn frustriert.
       
   DIR Alternativer Nobelpreis für Snowden: „Dies ist erst der Anfang“
       
       Bei der Verleihung des Alternativen Nobelpreises appelliert Snowden an die
       UN, mehr für den Schutz der Privatspähre zu tun. Auch Alan Rusbridger vom
       „Guardian“ wird geehrt.
       
   DIR CCC-Sprecherin über NSA-Skandal: „Es geht um Wirtschaftsspionage“
       
       Viele Unternehmer seien aufgewacht, sagt Constanze Kurz vom Chaos Computer
       Club. Sie hätten längst begriffen, was Snowdens Enthüllungen bedeuten.