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       # taz.de -- Fernreisen in Deutschland: Bahn öko, Bus billig
       
       > 80 Prozent des Fernverkehrs finden hierzulande im Pkw statt. Dabei sind
       > Fernbus und Bahn günstiger und umweltfreundlicher.
       
   IMG Bild: Der Zug ist oft die beste Option.
       
       BERLIN taz | Seitdem bei Flug und Bahn immer wieder gestreikt wird, genießt
       der umkämpfte Fernbusmarkt viel Aufmerksamkeit. Denn auch wenn die ersten
       Anbieter bereits aufgegeben haben – noch locken viele Firmen mit günstigen
       Preisen. Erst seit Anfang 2013 ist er durch eine Gesetzesänderung vermehrt
       unterwegs – und schon hat sich der Fernbus zu einer Alternative für viele
       entwickelt. Dies zeigt eine Untersuchung, die der Verkehrsclub Deutschland
       (VCD) am Dienstag in Berlin vorstellte.
       
       Zwischen Mai und September verglich der VCD 540 Verbindungen auf zehn
       Strecken mit Auto, Bus und Bahn. Das Ergebnis: Bei 94,4 Prozent war der
       Fernbus der günstigste Anbieter. Erst wenn die Faktoren Preis, Zeit und
       CO2-Ausstoß gemixt werden, gewinnt die Schiene. Zu 60 Prozent sei die
       Bahnreise dann die beste Option – und „bleibt damit die erste Wahl im
       Fernverkehr“, betonte VCD-Bundesvorsitzender Michael Ziesak.
       
       Ein Vertreter der Deutschen Bahn äußerte sich bei der Pressekonferenz
       dennoch „besorgt“ angesichts der Fernbuskonkurrenz. Kein Wunder – der VCD
       schätzt die Passagierzahlen im Fernbusverkehr für das Jahr 2030 auf 25
       Millionen im Jahr, nach geschätzten 9 Millionen 2013. Eine Hauptforderung
       von VCD-Chef Ziesak an die Politik ist deshalb die Gleichbehandlung der
       Verkehrsträger. So müsse bisher allein die Bahn eine Streckenmaut zahlen,
       die seit 20 Jahren erhobene Infrastrukturbenutzungsgebühr.
       
       Großer Verlierer des Tests war das Auto, es sei „zu null Prozent das ideale
       Verkehrsmittel“, sagt Ziesak. Der ADAC sieht das anders. Die Studie des VCD
       greife zu kurz, denn nicht alle Menschen lebten in der Nähe von
       Verkehrsknotenpunkten. „Für den Teil der Bevölkerung, der nicht unmittelbar
       in urbanen Zentren wohnt, ist die Untersuchung also nur bedingt
       zutreffend“, sagte eine ADAC-Verkehrsexpertin zur taz. Der Pkw könne „auch
       im Fernverkehr durchaus die ideale Reisealternative sein“. So sehen das
       anscheinend viele Menschen – immerhin finden 80 Prozent des Fernverkehrs im
       Auto statt.
       
       3 Dec 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Daniel Segal
       
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