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       # taz.de -- Alternativer Nobelpreis für Snowden: „Dies ist erst der Anfang“
       
       > Bei der Verleihung des Alternativen Nobelpreises appelliert Snowden an
       > die UN, mehr für den Schutz der Privatspähre zu tun. Auch Alan Rusbridger
       > vom „Guardian“ wird geehrt.
       
   IMG Bild: Wieder einmal per Video zugeschaltet: Snowden im schwedischen Parlament
       
       STOCKHOLM dpa/ap | Der Geheimdienst-Enthüller Edward Snowden ist am Montag
       in Stockholm in Abwesenheit mit dem Alternativen Nobelpreis geehrt worden.
       „Es ist ein außergewöhnliches Privileg, zu den vielen gezählt zu werden,
       die für Menschenrechte gekämpft haben“, sagte Snowden, der bei der
       Verleihung im schwedischen Reichstag per Video zugeschaltet wurde.
       
       Die Menschen, die mit ihm zusammengearbeitet hätten – Journalisten,
       Verleger, Anwälte – „haben soviel riskiert“. Doch die Opfer hätten sich
       gelohnt. Seit den NSA-Enthüllungen 2013 habe sich in Bezug auf den
       Datenschutz weltweit viel getan. „Das hat eine Grundlage geschaffen, auf
       der wir aufbauen können.“ Snowden hat an die Vereinten Nationen appelliert,
       neue Schutzvorschläge für Menschenrechte und Privatsphäre zu entwickeln:
       „Ich hoffe trotz allem, was wir im vergangenen Jahr erreicht haben, dass
       wir alle erkennen, dass dies erst der Anfang ist.“
       
       Der Herausgeber der britischen Zeitung Guardian, Alan Rusbridger, der
       gemeinsam mit Snowden ausgezeichnet wurde, nahm den Preis im schwedischen
       Reichstag entgegen. „Edward Snowden hätte dieses Material leicht selbst
       veröffentlichen können“, sagte Rusbridger. Stattdessen habe er sich
       Journalisten anvertraut, die verantwortungsbewusst über das schreiben
       sollten, was sie selbst am wichtigsten fanden. „Er hat an den Journalismus
       geglaubt.“ Zur Preisverleihung in Stockholm kam auch Snowdens Vater.
       
       Fast zeitgleich mit Snowden sollte am Abend sein Vertrauer, der
       US-Journalist Glenn Greenwald (47), in München mit dem
       Geschwister-Scholl-Preis ausgezeichnet werden. Die Informationen, die
       Snowden 2013 an Greenwald und seine Kollegen beim Guardian übergab,
       enthüllten NSA-Überwachungsprogramme wie Prism. Damit kann der
       US-Geheimdienst auf Millionen Daten von Nutzern von Internetfirmen wie
       Facebook oder Google zugreifen.
       
       ## Hauptpreis an pakistanische Menschenrechtsaktivistin
       
       „Edward Snowden hat den Bewohnern dieses Planeten einen riesigen Dienst
       erwiesen“, sagte der Gründer der Right-Livelihood-Award-Stiftung, Jakob von
       Uexküll. „Ohne seinen Mut wüssten wir immer noch nichts über das Ausmaß der
       neuen Verbrechen, die der technische Fortschritt möglich gemacht hat.“
       
       Die USA suchen Snowden unter anderem wegen Geheimnisverrats. Um sich einer
       Strafverfolgung durch die US-Behörden zu entziehen, hält sich Snowden in
       Russland auf. Dort hat er eine Aufenthaltsgenehmigung für drei Jahre.
       
       Der mit 1,5 Millionen Kronen (170.000 Euro) dotierte Hauptpreis ging an die
       pakistanische Menschenrechtsaktivistin Asma Jahangir, an Basil Fernando von
       der Asiatischen Menschenrechtskommission und den US-Umweltaktivisten Bill
       McKibben.
       
       2 Dec 2014
       
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