URI: 
       # taz.de -- Erschossener 12-Jähriger in den USA: Polizist schoss sofort
       
       > Ein Polizist erschoss in Cleveland einen Zwölfjährigen, der eine
       > Spielzeugpistole in den Händen hielt. Nun zeigt ein Video irritierende
       > Details zur Tat.
       
   IMG Bild: Bringt neue Erkenntnisse: Video einer Überwachungskamera
       
       CLEVELAND/FERGUSON dpa | Nach dem Tod eines Zwölfjährigen durch
       Polizeischüsse in der US-Stadt Cleveland (Ohio) sind neue Details ans Licht
       gekommen. Ein von der Polizei veröffentlichtes Video zeigt nach Angaben von
       US-Medien, dass die herbeigerufenen Beamten innerhalb von Sekunden die
       Schüsse auf den jungen Afro-Amerikaner abgaben.
       
       Auf dem [1][Video ist zu sehen], wie die Beamten aus ihrem Auto stürzen und
       sofort ihre Waffen zücken. Der Junge trug bei dem Vorfall am Samstag eine
       Softair-Pistole bei sich - die Polizei gab an, die [2][Beamten hätten die
       Waffe für echt gehalten].
       
       Die Eltern des in Cleveland getöteten Jungen äußerten sich entsetzt über
       die Aufnahmen. "Das Video zeigt eine Sache sehr klar: Die Polizisten hatten
       sehr schnell gehandelt", hieß es in einer von der "Washington Post"
       veröffentlichten Erklärung. Sie seien überzeugt, dass der Tod ihres Sohnes
       hätte verhindert werden können.
       
       Der Vorfall hatte Proteste in der Stadt im Nordosten der USA ausgelöst. Die
       Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Todesschützen. Er habe den Jungen in
       den Bauch geschossen, nachdem der Junge zu der Softair-Pistole gegriffen
       habe. Ein Anrufer hatte zuvor bei seinem Notruf bei der Polizei gesagt, es
       handele sich wahrscheinlich nicht um eine echte Waffe.
       
       ## Proteste in Ferguson flauen ab
       
       Dagegen flauten die [3][landesweiten Proteste wegen des Todes des
       18-jährigen Michael Brown], der im August in der Kleinstadt Ferguson
       (Missouri) ebenfalls durch Polizeischüsse ums Leben gekommen war, in der
       Nacht zu Donnerstag merklich ab. Nach Angaben von US-Medien kam es in
       Ferguson und Los Angeles lediglich zu kleineren Zwischenfällen. Im an
       Ferguson grenzenden St. Louis versuchten Mitglieder einer etwa 200 Personen
       umfassenden Demonstrantengruppe am Mittwoch ins Rathaus zu gelangen.
       Polizisten setzten Medienberichten zufolge Pfefferspray gegen sie ein.
       
       In Ferguson waren am Montag Unruhen ausgebrochen, nachdem eine Gerichtsjury
       erklärte, dass Browns [4][Todesschütze sich nicht verantworten muss]. Auf
       Bundesebene wird laut US-Justizminister Eric Holder wegen des Todes des
       18-Jährigen sowie wegen des Verhaltens der Polizei bei den folgenden
       Unruhen noch ermittelt. Am Donnerstag ist in den USA Thanksgiving - das
       Erntedankfest ist einer der höchsten Feiertage im Land.
       
       27 Nov 2014
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.cleveland.com/metro/index.ssf/2014/11/cleveland_police_officer_shot_1.html
   DIR [2] /US-Polizei-erschiesst-Zwoelfjaehrigen/!150088/
   DIR [3] /Schwarze-enttaeuscht-wegen-Ferguson/!150212/
   DIR [4] /Todesschuesse-von-Ferguson/!150109/
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Rassismus
   DIR USA
   DIR Schwerpunkt Polizeigewalt und Rassismus
   DIR Ferguson
   DIR Ohio
   DIR Cleveland
   DIR Schwerpunkt Rassismus
   DIR Diren Dede
   DIR Ferguson
   DIR Ferguson
   DIR Schwerpunkt Rassismus
   DIR Ferguson
   DIR USA
   DIR Cleveland
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Polizeigewalt in den USA: Würgegriff im Ermessen der Polizei
       
       Ein Polizist würgte einen Schwarzen zu Tode – eine Grand Jury entschied,
       keine Anklage zu erheben. Überall in den USA kommt es zu Protesten.
       
   DIR US-Prozessauftakt nach Todesschüssen: „Wir brauchen eine saubere Jury“
       
       Mit der Auswahl der Geschworenen hat am Montag in den USA der Prozess um
       den Tod des deutschen Austauschschülers Diren begonnen.
       
   DIR Tod von Michael Brown in Ferguson: Todesschütze quittiert Polizeidienst
       
       Der Polizist, der in Ferguson Michael Brown erschoss, ist freiwillig aus
       der Behörde ausgeschieden. Aus Sicherheitsgründen, wie er sagt.
       
   DIR Ferguson-Proteste gegen „Black Friday“: „Stop Shopping“
       
       Einkaufszentren in Ferguson schließen, Demonstranten werden festgenommen.
       Auch in Chicago, New York, Seattle und Kalifornien wird weiter
       demonstriert.
       
   DIR US-Professor über Proteste in den USA: „Leute taumeln vor Enttäuschung“
       
       Die Aufstände in Ferguson und andernorts seien Ausdruck von
       Hoffnungslosigkeit, sagt Stefan Bradley von der Universität St. Louis.
       
   DIR US-Gewaltdebatte nach Ferguson: Gut? Böse? Bewaffnet!
       
       Woher rührt die Eskalation der Gewalt in einem Land, das den
       Freiheitsgedanken in seinen Grundfesten trägt? Waffen sind Teil der
       US-Identität.
       
   DIR US-Polizei erschießt Zwölfjährigen: Den Finger am Abzug
       
       Der tödliche Schuss auf einen vermeintlich bewaffneten Jungen zeigt erneut:
       Die US-Polizei ist nicht fähig zur Deeskalation. Schon gar nicht bei
       Schwarzen.
       
   DIR Polizisten halten Spielzeugwaffe für echt: Zwölfjähriger in Cleveland erschossen
       
       Auf einem Spielplatz hantiert ein Junge mit einer Softair-Pistole. Zwei
       Polizisten halten diese für echt und schießen auf ihn. Am Sonntag erlag er
       seinen Verletzungen.