# taz.de -- Verschwundene Studenten in Mexiko: Sturm auf die Staatsanwaltschaft
> Noch immer ist nicht geklärt, was mit den vermissten 43 Studenten
> geschehen ist. Die Proteste gegen die Behörden gehen deshalb unvermindert
> weiter.
IMG Bild: Handfeste Proteste vor der Staatsanwaltschaft von Guerrero.
CHILPACINGO afp | Das Schicksal der 43 verschwundenen Studenten in Mexiko
hat erneut für zornige Proteste gesorgt. Etwa 300 Demonstranten stürmten am
Montag ein Büro der Staatsanwaltschaft in Chilpancingo im Staat Guerrero
und besetzten es vier Stunden lang. Nach Angaben von Vertretern der
Sicherheitskräfte waren fast alle Mitarbeiter gezwungen, das Gebäude
während der Besetzung zu verlassen.
Einige der Demonstranten waren maskiert, die Aktion verlaufe aber
friedlich, sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte, der anonym bleiben
wollte. Einige Protestierende sprühten den Schriftzug „43 werden vermisst“
an die Wände des Büros. Es handelte sich um eine Vertretung der
Bundesstaatsanwaltschaft. Nach rund vier Stunden verließen die
Demonstranten das Gebäude wieder.
Unter den Demonstranten waren auch Mitglieder der radikalen
Lehrergewerkschaft Ceteg, die in den vergangenen Wochen schon mehrfach an
heftigen Protesten beteiligt war. Bei den 43 Verschwundenen handelte es
sich um Lehramtsstudenten.
Sie waren Ende September auf dem Rückweg von einer Spendensammelaktion in
der Stadt Iguala von der Polizei festgenommen und mutmaßlich der
Drogenbande Guerreros Unidos übergeben worden. Nach Darstellung der
Staatsanwaltschaft gestanden drei Bandenmitglieder, die Studenten ermordet
und ihre Leichen verbrannt zu haben.
Die Angehörigen haben jedoch Zweifel an dieser Darstellung und fordern
Beweise wie DNA-Proben. Der Bürgermeister von Iguala und seine Frau werden
verdächtigt, die Ermordung der Studenten angeordnet zu haben, um eine
geplante Protestaktion zu verhindern.
25 Nov 2014
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