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       # taz.de -- Terror durch den IS: USA bestätigen Enthauptung Kassigs
       
       > Ein neues Enthauptungsvideo des Islamischen Staates ist im Netz
       > aufgetaucht. Unter den Opfern befindet sich auch der entführte
       > US-Entwicklungshelfer.
       
   IMG Bild: Peter Kassig ist der fünfte bekannte westliche Bürger, den der IS geköpft hat.
       
       BEIRUT ap | Die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat hat den
       US-Entwicklungshelfer Peter Kassig und mehrere syrischer Soldaten
       enthauptet. Die Gruppe veröffentlichte am Sonntag ein Video im Internet, in
       dem ein schwarz gekleideter Kämpfer vor einem abgetrennten Kopf steht und
       erklärt, er habe den US-Amerikaner Peter Kassig enthauptet. Die
       US-Regierung bestätigte am Abend die Echtheit der Aufnahmen. Präsident
       Barack Obama sagte die Terrorgruppe habe gezeigt, dass sie nur Tod und
       Zerstörung säen könne.
       
       Das Video wurde auf Webseiten verbreitet, die bereits früher von der
       Terrorgruppe IS genutzt wurden. „Das ist Peter Edward Kassig, ein US-Bürger
       eures Landes“, erklärt der in dem Video gezeigte Kämpfer. „Peter, der im
       Irak gegen die Muslime kämpfte, während er als Soldat diente.“ Anders als
       in früheren Videos ist die Stimme verzerrt. Sein Aufenthaltsort wird mit
       Dabik, einer Kleinstadt in der nordsyrischen Provinz Aleppo nahe der Grenze
       zur Türkei angegeben.
       
       Im Gegensatz zu vorherigen Videos wurde im jüngsten die Enthauptung selbst
       nicht gezeigt. Zudem wurden auch nicht wie früher andere westliche Geiseln
       der Terrormiliz präsentiert. Auch wurde nicht direkt mit der Enthauptung
       einer weiteren Person gedroht.
       
       Obama sagte, Kassig habe humanitäre Hilfe geleistet, um Syrern das Leben zu
       retten, die im Krieg verletzt und beraubt worden seien. Er sprach der
       Familie und den Freunden Kassigs sein tiefstes Beileid aus. „Wir können uns
       ihre Qualen in dieser schmerzlichen Zeit nicht vorstellen“, sagte er.
       
       ## Appell an Medien
       
       Kassigs Familie appellierte an die Medien, keine Fotos oder Videoaufnahmen
       zu veröffentlichen, die von den Entführern verbreitet wurden.
       
       Der britische Premierminister David Cameron sagte, der IS habe mit dem
       kaltblütigen Mord erneut seine Verworfenheit gezeigt.
       
       Die Terrorgruppe hat Hunderte ihrer Gefangenen enthauptet oder erschossen
       und Videoaufnahmen der Morde ins Internet gestellt. Die Opfer waren meist
       syrische oder irakische Soldaten. Auch in dem jüngsten Video wurden
       syrische Soldaten geköpft.
       
       Kassig ist der fünfte bekannte westliche Bürger, den der IS geköpft hat.
       Vorherige Videos des IS haben die Enthauptung der beiden US-Journalisten
       James Foley und Steven Sotloff, sowie der britischen Entwicklungshelfer
       David Haines und Alan Henning gezeigt. Die Extremisten haben auch den
       britischen Fotojournalisten John Cantlie und eine 26-jährige
       US-Entwicklungshelferin in ihrer Gewalt.
       
       ## Drohung an USA
       
       Der aus dem US-Staat Indiana stammende Kassig wurde im Oktober 2013 in
       Syrien verschleppt, als er vor dem Bürgerkrieg flüchtende Syrer mit
       medizinischer Hilfe versorgte. Kassig hat laut seinen Eltern im Irak-Krieg
       gedient und ist aus gesundheitlichen Gründen aus dem Militär ausgeschieden.
       In einem Video vom 3. Oktober hatten IS-Kämpfer damit gedroht, den
       26-Jährigen zu enthaupten. In der Gefangenschaft soll Kassig nach Angaben
       von Freunden zum Islam konvertiert sein und den Namen Abdul-Rahman
       angenommen haben.
       
       Das Video tauchte wenige Minuten nach dem Abflug von US-Präsident Barack
       Obama aus Australien auf, wo er am G20-Gipfel teilgenommen hatte. In dem
       Video ist offenbar auch die Massenenthauptung mehrere syrischer Soldaten zu
       sehen. Die IS-Extremisten warnen darin, dass US-Soldaten ein ähnliches
       Schicksal widerfahren könnte.
       
       17 Nov 2014
       
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