URI: 
       # taz.de -- Konsequenzen aus der Klo-Affäre: Linke gegen Linke
       
       > Linke-Politiker starten eine Kampagne gegen die eigenen Kollegen, die an
       > der Nahost-Veranstaltung teilgenommen haben, bei der Gregor Gysi bedrängt
       > worden ist.
       
   IMG Bild: Hat die Entschuldigung der beteiligten Abgeordneten bereits angenommen: Gregor Gysi. Manchen reicht das nicht
       
       BERLIN dpa | Das aggressive Auftreten radikaler Israel-Kritiker gegen
       Linksfraktionschef Gregor Gysi im Bundestag sorgt in der Linken weiter für
       massiven Ärger. Vertreter des gemäßigten Reformer-Flügels starteten am
       Freitag im Internet eine [1][Unterschriften-Kampagne] gegen die vier
       Linken-Politikerinnen, die an der umstrittenen Veranstaltung im Bundestag
       teilgenommen hatten. „Wir stellen klar: Annette Groth, Inge Höger, Heike
       Hänsel und Claudia Haydt sprechen nicht in unserem Namen. Wir fordern sie
       auf, daraus Konsequenzen zu ziehen.“
       
       Zu den Unterzeichnern zählen Bundesgeschäftsführer Matthias Höhn und die
       Fraktionsvorsitzende der Europäischen Linken im Europaparlament, Gabi
       Zimmer. In dem Aufruf mit dem Titel „Ihr sprecht nicht für uns!“ heißt es
       unter anderem: „Wiederholt müssen wir konstatieren, dass sich (...)
       Mitglieder unserer Partei in verantwortlichen Positionen durch Schürung
       obsessiven Hasses auf und Dämonisierung von Israel antisemitische
       Argumentationsmuster und eine Relativierung des Holocausts und der
       deutschen Verantwortung für die millionenfache Vernichtung der europäischen
       Jüdinnen und Juden befördern.“
       
       Eine von den Bundestagsabgeordneten Höger und Groth organisierte
       Diskussionsveranstaltung zum Nahost-Konflikt im Bundestag war am Montag in
       einen Eklat gemündet.
       
       Zwei aus Kanada und den USA stammenden Journalisten fingen Gysi nach der
       Gesprächsrunde vor seinem Büro ab und bedrängten ihn. [2][Einer von ihnen
       verfolgte den Linksfraktionschef mit einer Kamera bis auf die Toilette] und
       warf ihm vor, ihn öffentlich als Antisemiten bezeichnet zu haben. Das Video
       wurde später im Internet veröffentlicht. An der Veranstaltung nahmen auch
       die Abgeordnete Hänsel und Vorstandsmitglied Haydt teil.
       
       Die drei Bundestagsabgeordneten hatten sich in einer gemeinsamen Erklärung
       entschuldigt. Gysi hatte die Entschuldigung angenommen, die Fraktion hatte
       sie aber lediglich zur Kenntnis genommen. Bisher hat nur der Abgeordnete
       Michael Leutert Höger und Groth aufgefordert, ihr Mandat niederzulegen.
       
       In dem Aufruf werden den vier Politikerinnen nun schwere Vorwürfe gemacht.
       „Als Mitglieder der Partei die Linke sind wir schockiert über den Angriff
       auf Gregor Gysi und verurteilen die offensichtliche Entsolidarisierung der
       drei Bundestagsabgeordneten und des Vorstandsmitgliedes gegenüber unserem
       Fraktionsvorsitzenden.“ Weiter heißt es: „Es ist nicht das erste Mal. Mit
       dem ungeheuerlichen Eingriff in die Persönlichkeitssphäre unseres Genossen
       ist allerdings eine neue Qualität erreicht.“
       
       15 Nov 2014
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://ihrsprechtnichtfueruns.de/
   DIR [2] /Antisemitismus-Streit-fuehrt-bis-zur-Toilette/!149319/
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Nahost-Konflikt
   DIR Gregor Gysi
   DIR Israel
   DIR Israel
   DIR Israel
   DIR Max Blumenthal
   DIR Die Linke
   DIR Antisemitismus
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Streit in der Linkspartei: Der Gysi und das rote Tuch
       
       Fraktionschef Gregor Gysi versucht es mit einem Machtwort. Doch der Streit
       zwischen Israelkritikern und Reformern bei der Linken geht weiter.
       
   DIR Klo-Affäre bei der Linken: Wagenknecht reicht's
       
       Inhaltliche Kritik oder willkommene Abrechnung? Sahra Wagenknecht will die
       Debatte über die Klo-Affäre endlich beendet sehen. Die Grünen haben auch
       eine Meinung.
       
   DIR Die Linke und die Klo-Affäre: „Ein Akt der Ausgrenzung“
       
       Sollte die Klo-Affäre um Gregor Gysi Folgen für die Initiatoren der Aktion
       haben? Natürlich nicht, finden sie selbst. Und sehen sich neuen Vorwürfen
       ausgesetzt.
       
   DIR Max Blumenthal und die Klo-Affäre: „Ich bin empört“
       
       Max Blumenthal fühlt sich als Antisemit diffamiert. Im Interview erklärt
       er, warum er Linken-Fraktionschef Gysi auf dem Weg zur Toilette bedrängte.
       
   DIR Antisemitismus-Streit in der Linkspartei: Klo-Affäre hat Konsequenzen
       
       Linke-Abgeordnete entschuldigen sich für eine Filmattacke ihrer Gäste auf
       Fraktionschef Gregor Gysi. Manchen in der Partei geht das nicht weit genug.
       
   DIR Antisemitismus-Streit führt bis zur Toilette: Eklat im Bundestag
       
       Der US-Journalist Max Blumenthal stellt dem Linkspolitiker Gregor Gysi
       nach. Zuvor war eine Nahost-Veranstaltung mit ihm in Berlin abgesagt
       worden.