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       # taz.de -- AfD-Basis streitet über Allianzen: Alternative für Hooligans
       
       > Die Basis der AfD streitet sich darüber, ob Parteimitglieder Hooligans
       > unterstützen dürfen. Derweil lässt sich Parteichef Lucke von der
       > britischen Anti-Europa-Partei Ukip einladen.
       
   IMG Bild: Hier im EU-Parlament, bald bei den Anti-Europäern von Ukip: AfD-Chef Lucke
       
       BERLIN dpa | Pikanter Termin für die Spitze der rechtskonservativen
       Alternative für Deutschland (AfD): Nach Informationen des
       Nachrichtenmagazins Spiegel tritt der Europaparlamentarier und AfD-Chef
       Bernd Lucke am Mittwoch in Brüssel als Redner auf einer Veranstaltung zum
       Thema „25 Jahre Fall des Eisernen Vorhangs“ auf – als Gast des
       Anti-Europäers Nigel Farage.
       
       Im Europawahlkampf hatte Lucke noch auf Distanz zu dem Briten geachtet,
       dessen Partei Ukip eine Auflösung der Europäischen Union (EU) fordert. So
       rügte Lucke vor der Europawahl den nordrhein-westfälischen
       AfD-Landesvorsitzenden Marcus Pretzell, weil dieser einen Auftritt Farages
       bei der AfD-Jugend in Köln unterstützt hatte.
       
       Unterdessen gab die Partei bekannt, sich künftig noch stärker für mehr
       Härte im Umgang mit Islamisten einzusetzen. „Die AfD ist nicht bereit,
       länger zu tolerieren, wie in Deutschland in Teilen der islamischen
       Gesellschaft das Grundgesetz und das Rechtssystem missachtet wird“,
       erklärte die Parteispitze am Samstag zum Ende einer zweitägigen
       Vorstandsklausur in Regensburg.
       
       Die Partei bekannte sich zum Recht auf Asyl, forderte aber angesichts der
       steigenden Zahl von Asylbewerbern eine neue europäische Asylpolitik. In
       Abgrenzung zu Entscheidungen der schwarz-roten Bundesregierung zum
       Elterngeld erklärte der Vorstand nach Angaben eines Sprechers, es sei
       wichtig, „dass sich Eltern ohne gravierende finanzielle Nachteile für die
       traditionelle Familie entscheiden können“.
       
       ## „Amoklaufender Parteichef“
       
       Mit dem Thema Islamismus im weitesten Sinne beschäftigte sich die AfD nicht
       nur in Regensburg, sondern auch beim außerordentlichen Landesparteitag in
       Hamburg. Dort ging es um die Sympathiebekundungen von Parteimitgliedern für
       die Kundgebung „Hooligans gegen Salafisten“.
       
       Der Landesvorstand hatte gegen das Parteimitglied Tatjana Festerling
       disziplinarische Schritte eingeleitet, weil sie den Hooligans Respekt
       gezollt hatte. Parteichef Jörn Kruse wollte nun auch gegen das AfD-Mitglied
       Claus Döring vorgehen, dem er vorwarf: „Sie haben diese Demonstration
       beklatscht, obwohl Sie wussten, dass Gewalt gegen Polizisten verübt worden
       ist.“ Kruse erntete aber heftigen Gegenwind, Döring nannte Kruse einen
       „amoklaufenden Parteichef“.
       
       Der Streit über die Hooligans war nicht das einzige Problem, das die
       Hamburger AfD lösen musste: Weil Kruse bei der Listenaufstellung zur
       Bürgerschaftswahl im Februar ihm nicht genehme Kandidaten herausgedrängt
       habe und der Einfluss von Exmitgliedern der rechtspopulistischen
       Schill-Partei zu groß sei, war der halbe Vorstand zurückgetreten.
       
       9 Nov 2014
       
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