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       # taz.de -- Türkischer Urlaubsort Antalya: Syrer müssen draußen bleiben
       
       > Der beliebte türkische Urlaubsort Antalya duldet Berichten zufolge keine
       > Flüchtlinge aus Syrien. Sie sollen die Stadt demnach innerhalb von zwei
       > Wochen verlassen.
       
   IMG Bild: Touristen lieben Sonne, Sand und Meer. Flüchtlinge sind weniger gern gesehen
       
       ISTANBUL taz/afp | Der vor allem bei deutschen und russischen Touristen
       beliebte türkische Badeort Antalya verweigert Medienberichten zufolge
       Flüchtlingen aus Syrien den Aufenthalt. Wie die Zeitung Hürriyet am Samstag
       unter Berufung auf den örtlichen Polizeichef meldete, haben syrische
       Flüchtlinge ohne gültige Papiere kein Bleiberecht in der Küstenstadt am
       Mittelmeer.
       
       Sie müssten Antalya innerhalb von zwei Wochen verlassen. Sollten sie dies
       nicht tun, würden sie der Stadt verwiesen oder „ins nächste
       Flüchtlingslager geschickt“, sagte der örtliche Polizeichef Cemil Tonbul.
       
       Die Stadt habe einen „großen Flüchtlingszustrom“ erlebt, seit die Regierung
       Anfang 2013 ein Dekret erließ, dass allen syrischen Flüchtlingen – auch den
       nicht-registrierten – unter anderem Zugang zum Gesundheitswesen ermöglichen
       sollte. Die Stadt bemüht sich Medienberichten zufolge nun, von der Regelung
       ausgenommen zu werden.
       
       Etwa sieben Millionen Touristen pro Jahr machen Antalya zum beliebtesten
       Urlaubsort des Landes und zum Zugpferd der türkischen Tourismusbranche.
       
       Als Folge des syrischen Bürgerkriegs halten sich mittlerweile mehr als 1,5
       Millionen Syrer in der Türkei auf. Amtlichen Angaben zufolge leben 280.000
       von ihnen in Flüchtlingslagern, überwiegend im Südosten des Landes.
       
       In jüngster Zeit flohen etwa 200.000 Kurden aus der nordsyrischen
       Grenzstadt Kobani in die Türkei. Die Kurdenstadt wird seit Wochen von der
       Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) belagert.
       
       9 Nov 2014
       
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