URI: 
       # taz.de -- Hooligans demonstrieren: An der Leine „gegen Terror“
       
       > Die „Hooligans gegen Salafisten“ wollen statt in Hamburg (und Berlin) nun
       > offenbar in Hannover aufmarschieren. Polizei bestätigt die
       > Demo-Anmeldung.
       
   IMG Bild: Drohen Hannover Kölner Verhältnisse? Polizei-Absperrband am dortigen Hauptbahnhof.
       
       HAMBURG taz | Nicht Hamburg, sondern Hannover: In der niedersächsischen
       Landeshauptstadt wollen die „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSA) am 15.
       November aufmarschieren. Einen zunächst angekündigten Umzug in Hamburg, der
       ausgerechnet im alternativen Schanzenviertel beginnen sollte, hatte der
       Anmelder in der verganngenen Woche wieder abgesagt. Am Sonntag nun
       bestätigte die Polizei in Hannover die neuen Pläne: „Eine Anmeldung für
       eine Versammlung liegt uns vor“, sagte Polizeipressesprecherin Tanja
       Rißland der taz.
       
       Per E-Mail und Fax habe die Versammlungsbehörde am Samstag eine Anmeldung
       von einem Mann aus Nordrhein-Westfalen erhalten. Am Mittag gegen 12 Uhr
       soll demnach am 15. November eine Versammlung auf dem Ernst-August-Platz
       vor dem hannöverschen Hauptbahnhof beginnen.
       
       Unter Hinweis auf das Veranstaltungsmotto – „Europa gegen den Terror des
       Islamismus“ – möchte die Polizeisprecherin nicht von einen
       „Hooligan-Marsch“ sprechen. Auch über die erwartete Teilnehmerzahl könne
       sie nicht s sagen, so Rißland. Ein Lkw als Lautsprecherwagen sei jedenfalls
       gleich mit angekündigt worden.
       
       Erledigt hat sich damit auch die Demonstration am 15. November in Berlin,
       für die die HoGeSa zwischenzeitlich mobilisiert hatte: Die Anmeldung sei
       gefälscht gewesen, erklärte die Polizei. Ein angeblicher Anmelder habe
       telefonisch mitgeteilt, damit nichts zu tun zu haben.
       
       Drohen Hannover nun ähnliche Verhältnisse wie in Köln? Dort war am 26.
       Oktober die erste „HoGeSa“-Demonstration mit über 4.500 Teilnehmern
       eskaliert, mehr als 40 Polizeibeamte wurden verletzt. Der NDR zitierte
       gestern aus dem Anmeldungsschreiben für Hannover, dass „eine auch nur
       halbwegs seriöse Einschätzung der Teilnehmerzahl schwerlich möglich“ sei.
       Als Versammlungsleiter wird darin ein Mann aus Niedersachsen benannt.
       
       ## Gleicher Tag, gleiches Motto
       
       Der Zusammenhang zur abgeblasenen Demonstration in Hamburg scheint
       deutlich: Der dortige Marsch war nicht nur für dasselbe Datum angemeldet
       worden, sondern auch unter demselben Motto. Nach einem ersten Gespräch mit
       der Hamburger Polizei sagte der Anmelder die Aktion dann wieder ab.
       
       Zuvor hatte die Hamburger Aktionsgruppe der HoGeSa durch deutliche
       Distanzierung für Irritation in der Szene gesorgt: „Ihr habt doch überhaupt
       keine Ahnung davon, was hier in Hamburg los ist, wenn der FC Sankt Pauli
       und seine Antifa-Szene in Hamburg gegen euch mobilisiert“, erklärten die
       Hamburger Hooligans beim einschlägigen Internetportal Altermedia.
       
       Laut NDR Info verlautete aus Kreisen der Anmelder der neuerlichen
       Kundgebung, man rechne in Hannover nun mit weniger Gegenwehr.
       
       2 Nov 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Andreas Speit
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt HoGeSa
   DIR Hooligans gegen Salafisten
   DIR Demonstrationen
   DIR Gewalt
   DIR Polizei
   DIR Hannover
   DIR Schwerpunkt Rassismus
   DIR Schwerpunkt HoGeSa
   DIR Schwerpunkt HoGeSa
   DIR Schwerpunkt Neonazis
   DIR Hannover
   DIR Schwerpunkt HoGeSa
   DIR Hooligans
   DIR Hooligans
   DIR Rechtsextremismus
   DIR Hooligans
   DIR Schwerpunkt HoGeSa
   DIR Schwerpunkt HoGeSa
   DIR Köln
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Mit Nähe zu den Hooligans: Aufmarsch in Wilhelmshaven
       
       In Wilhelmshaven will eine „Bürgerinitiative gegen IS-Terror in
       Deutschland“ protestieren. Die lädt auch die „Hooligans gegen Salafisten“
       ein.
       
   DIR Hooligan-Demo in Hannover: Rumstehen erlaubt
       
       Das Verwaltungsgericht kippt das Demoverbot: Die Hooligans dürfen nicht
       marschieren, aber eine Kundgebung ist unter Auflagen genehmigt.
       
   DIR Strukturen der HoGeSa: Die Neonazi-Hool-Connection
       
       Nach der Kölner Randale rufen rechtsradikale Hooligans und Neonazis zur
       Demonstration in Hannover auf. Der Zusammenschluss der Gruppen ist nicht
       neu.
       
   DIR Rechtsextreme Hooligans: HoGeSa ist auch Fußballphänomen
       
       Wenn sich Neonazis in Fußballstadien breit machen, ist das Teil des Sport.
       Vereins- und Fanvertreter hingegen meinen, das sei ein gesellschaftliches
       Problem.
       
   DIR Geplanter Hooligan-Marsch in Hannover: HoGeSa-Leiter „trinkt mit Hitler“
       
       Der geplante Hooligan-Marsch gegen Salafisten in Hannover könnte ausfallen.
       Die Polizei lehnt den angemeldeten Versammlungsleiter ab.
       
   DIR Seiten entfernen auf Facebook: Die Reste der HoGeSa
       
       Von HoGeSa ist auf Facebook nur wenig übrig. Die meisten Seiten wurden
       gelöscht. Eine Seltenheit – denn zu oft lässt das Netzwerk hetzerische
       Inhalte stehen.
       
   DIR Verfahren gegen rechte Hooligans: Der Staat schlägt zurück
       
       Nach den Krawallen hat die Staatsanwaltschaft 72 Strafverfahren
       eingeleitet. 49 Polizisten wurden verletzt, die Sachschäden summieren sich
       bisher auf 20.000 Euro.
       
   DIR Hooligan-Demo in Berlin: Doch gar nicht angemeldet
       
       Erst hieß es, dass 10.000 Teilnehmer zur HoGeSa in Berlin erwartet werden.
       Jetzt hat sich der angebliche Anmelder bei der Polizei gemeldet. Er habe
       nichts angemeldet.
       
   DIR Debatte „Hooligans gegen Salafisten“: Die große Verharmlosung
       
       Medien, Politik, Fußballfans – alle zeigten sich vom Hool-Aufmarsch
       überrascht. Jetzt ist besonders die antifaschistische Ultraszene gefordert.
       
   DIR HoGeSa in Hamburg abgesagt: Angst vor der Antifa
       
       Die angekündigte Demonstration „gegen Salafismus“ in Hamburg wird nicht
       stattfinden. Die Veranstalter fürchten mögliche Gegenwehr.
       
   DIR Hooligans unterwegs: Gemeinsam geprügelt
       
       Bremer und Hamburger Hooligans reisen gemeinsam zur Demo in Köln. Danach
       streiten sie über die Randale.
       
   DIR Hooligan-Krawalle in Köln: „Das ist in allen Städten möglich“
       
       Neue Gesetze seien nicht nötig, sagt Innenminister de Maizière nach den
       HoGeSa-Krawallen. Die Gewerkschaft der Polizei warnt vor einer Eskalation.
       
   DIR Rechte Krawalle in Köln: Alles super gelaufen vor dem Dom
       
       Die Einsatzleitung in Köln lobt sich. Die parlamentarische Opposition
       jedoch wirft der Polizei vor, unter Realitätsverlust zu leiden.