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       # taz.de -- Apple-Chef outet sich als schwul: „Das größte Geschenk Gottes“
       
       > Erstmals spricht Tim Cook öffentlich über seine Homosexualität. Er gebe
       > ein Stück Privatsphäre auf, um anderen zu helfen, schreibt er.
       
   IMG Bild: Stolz, schwul zu sein: Apple-Chef Tim Cook.
       
       BERLIN taz | Gerüchte über die sexuelle Orientierung des Apple-Chefs gibt
       es seit langem. Jetzt hat sich Tim Cook erstmals öffentlich zu seiner
       Homosexualität geäußert. In einem [1][Essay für Businessweek] schreibt
       Cook, er sei stolz darauf, schwul zu sein. Und nicht nur das. Seine
       Homosexualität betrachte er als „eines der größten Geschenke, die Gott mir
       gegeben hat“.
       
       Er habe seine Homosexualität nie verschwiegen, viele bei Apple wüssten
       davon. Öffentlich bestätigt habe er sie aber auch nicht. Bis jetzt. Er
       hofft, dass sein öffentliches Coming-Out anderen helfen könne. Ihm habe
       seine Homosexualität jedenfalls geholfen, ein besserer Apple-Chef zu
       werden. Er sei empathisch, habe eine dicke Haut und Verständnis für
       Minderheiten.
       
       Cook übernahm 2011 den Apple-Chefposten vom schwerkranken und kurz darauf
       verstorbenen Steve Jobs. Schon häufig wurde über Cooks sexuelle
       Orientierung gemutmaßt, er selbst nahm an CSD-Paraden teil. Im Sommer 2014
       [2][outete ihn ein US-Moderator mehr oder weniger versehentlich].
       
       Apple gilt als Vorreiter in Sachen Gleichstellung, besonders von Schwulen
       und Lesben. Es gehört zu den LGBT-freundlichsten Firmen in den USA. Ein
       Aktivist will Cook dennoch nicht sein, auch wenn er sich in seinem Text
       politisch gegen jede Art von Diskriminierung stellt.
       
       Sein Essay ist sehr persönlich gehalten, liest sich angenehm, wenn es auch
       voller Pathos ist. Eine Stelle jedoch lässt aufhorchen. So schreibt Cook,
       dass Privatsphäre für ihn wichtig sei, er diese jedoch jetzt ein Stück weit
       aufgebe, um andere zu inspirieren, sie zu unterstützen. Das klingt aus dem
       Munde des Apple-Chefs fast amüsant. Steht er doch für ein Unternehmen, das
       spätestens seit den Snowden-Enthüllungen nicht gerade in dem Ruf steht,
       besonders viel wert auf den Schutz der Privatsphäre seiner Nutzer zu legen.
       
       Während es in Politik und Gesellschaft heute in den meisten westlichen
       Ländern dutzende offen schwule und lesbische prominente Personen gibt,
       hinkt die Wirtschaft – besonders in Deutschland – hinterher. Zwar gibt es
       Interessensgruppen wie den [3][Völklinger Kreis], der sich für die Belange
       von schwulen Führungskräften einsetzt, oder die [4][Wirtschaftsweiber],
       wirklich prominente schwule oder lesbische Wirtschaftsbosse sind jedoch
       nicht bekannt.
       
       30 Oct 2014
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.businessweek.com/articles/2014-10-30/tim-cook-im-proud-to-be-gay#r=hp-lst
   DIR [2] http://www.nydailynews.com/entertainment/tv/cnbc-co-anchor-accidentally-outed-apple-ceo-tim-cook-gay-article-1.1848553
   DIR [3] http://www.vk-online.de/startseite.html
   DIR [4] http://www.wirtschaftsweiber.de/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Paul Wrusch
       
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