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       # taz.de -- Großrazzia gegen Online-Portal: Fahndung nach Kinox.to-Betreibern
       
       > Die Justiz geht erneut gegen das Streaming-Portal vor, das unter Verdacht
       > steht, raubkopierte Inhalte zu verbreiten. Zwei Beschuldigte wurden
       > festgenommen.
       
   IMG Bild: Ein Streaming-Portal schlägt zurück.
       
       BERLIN/DRESDEN dpa/taz | Im Kampf gegen Raubkopien sind Ermittler der
       Generalstaatsanwaltschaft Dresden mit einer Razzia in mehreren
       Bundesländern gegen die Betreiber des Onlineportals kinox.to vorgegangen.
       „Es gab zwei Festnahmen“, bestätigte Behördensprecher Wolfgang Klein am
       Sonntag [1][einen Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel]. Zudem seien
       „jede Menge Daten“ sichergestellt worden.
       
       Die Seite kinox.to verlinke auf raubkopierte Medieninhalte wie aktuelle
       Kinofilme und sei dem geschlossenen Portal kino.to nachempfunden, schrieb
       der Spiegel. Sie rangiere unter den Top 50 der von Deutschland aus
       besuchten Web-Angebote.
       
       Es gebe vier Hauptbeschuldigte, sagte Klein. Neben den zwei Verhafteten aus
       dem Raum Neuss und Düsseldorf werde nach zwei Brüdern im Alter von 21 und
       25 Jahren aus Lübeck europaweit gefahndet. Die Männer seien offensichtlich
       schon seit längerem aus Deutschland verschwunden, sagte Klein. Die Razzia
       der sächsischen Beamten habe am vergangenen Mittwoch stattgefunden.
       
       Neben gewerbsmäßigen Urheberrechtsverletzungen wie im Fall kino.to und
       Steuerhinterziehung von mindestens 1,3 Millionen Euro kämen diesmal noch
       räuberische Erpressung und Brandstiftung hinzu, sagte Klein. Die
       Beschuldigten hätten „massiv versucht“, Konkurrenz aus dem Internetmarkt zu
       vertreiben. „Man hat da alle Mittel genutzt und auch versucht, mit
       Drohungen zu arbeiten.“ Habe das nicht den gewünschten Erfolg gebracht, sei
       „auch schon mal ein Auto in Flammen aufgegangen.“ Zudem seien bei einem
       Berliner Zahlungsdienstleister „Abschöpfungen zur Sicherstellung der
       Steuerschuld“ durchgeführt worden.
       
       ## Einfach weitergemacht
       
       Klein zufolge sei [2][im Zuge von Ermittlungen im kino.to-Verfahren]
       festgestellt worden, dass die Beschuldigten, die zunächst nicht bekannt
       waren, „einfach weitergemacht und das kinox.to-Portal betrieben haben“. Dem
       Spiegel zufolge sind die Verdächtigen mit den verurteilten
       kino.to-Betreibern bekannt. Diese – die Gründer aus Leipzig sowie der
       Chef-Programmierer der mittlerweile vom Netz genommenen Seite – hatten
       jahrelange Haftstrafen erhalten.
       
       Umstritten ist, ob die Nutzer solcher Streaming-Seiten straffrei bleiben.
       Einige Rechtsexperten vertreten diese Ansicht. Abmahnungen hätten demnach
       vor Gericht wahrscheinlich keinen Bestand, da es bislang noch keine
       höchstrichterliche Klärung gebe.
       
       Dass auch dieses Mal weitergemacht wird, scheint absehbar. Der Anbieter hat
       schon jetzt über seine Plattform bekanntgegeben, dass rund 30 weitere
       Domains reserviert seien, unter denen das Portal weitergeführt werden
       könne.
       
       26 Oct 2014
       
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