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       # taz.de -- Filialschließungen bei Karstadt: Da waren's nur noch 77
       
       > Der neue Karstadtchef verkündet das Aus von sechs Häusern für 2015. Er
       > will auch das Weihnachts- und Urlaubsgeld kürzen und die Tarifpause
       > verlängern.
       
   IMG Bild: Vor der Karstadt-Filiale in Berlin blinkt auch schon eine Warnleuchte.
       
       FRANKFURT/ESSEN dpa | Karstadt schließt seinen Schnäppchenmarkt in
       Frankfurt (Oder). Der neue Konzernchef Stephan Fanderl greift durch: Neben
       dem Frankfurter Haus sollen noch fünf weitere Karstadt-Häuser 2015
       geschlossen werden.
       
       Unmittelbar nach seiner Ernennung durch den Aufsichtsrat kündigte der
       51-jährige Manager das Aus für zwei klassische Warenhäuser in
       Hamburg-Billstedt und Stuttgart bis Mitte nächsten Jahres an. Außerdem
       sollen die Filialen der auf junge Mode spezialisierten Kette „K-Town“ in
       Köln und Göttingen sowie die Schnäppchenmärkte des Konzerns in Paderborn
       und Frankfurt (Oder) schließen.
       
       Fanderl will mit der Konzern-Belegschaft über mögliche Zugeständnisse
       verhandeln. „Wir müssen über Einsparungen beim Weihnachts- und Urlaubsgeld
       sprechen und darüber, die Tarifpause über 2015 hinaus zu verlängern“, sagte
       Fanderl dem Handelsblatt.
       
       Zugleich kündigte er an, die Signa-Holding von Neu-Eigentümer René Benko
       werde weiteres Geld zur Verfügung stellen. "Die Signa wird nach der
       erfolgreichen Sanierung über die kommenden Jahre in dreistelliger
       Millionenhöhe in das präsentierte Zukunftskonzept investieren."
       
       Der 51-jährige Manager war am Donnerstag vom Karstadt-Aufsichtsrat zum
       neuen Konzernchef berufen worden. Er füllte damit nach drei Monaten die
       durch den überraschenden Abgang von Eva-Lotta Sjöstedt hinterlassene Lücke.
       Fanderl war bisher Aufsichtsratsvorsitzender der Warenhauskette.
       
       Der Karstadt-Gesamtbetriebsratchef Hellmut Patzelt sprach von einem
       „dunklen Tag für die Beschäftigten“. An den sechs betroffenen Standorten
       hätten damit heute bis zu 240 Mitarbeiter die Mitteilung bekommen, dass sie
       ihre Jobs verlieren. Zusätzlich sei der Abbau von rund 2000 Stellen in den
       übrigen Warenhäusern und der Zentrale geplant. Karstadt hat derzeit noch
       insgesamt 17 000 Beschäftigte.
       
       24 Oct 2014
       
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