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       # taz.de -- Rot-Rot-Grüne Koalition in Thüringen: SPD-Vorstand einstimmig dafür
       
       > Die SPD legt den Mitgliedern die Koalition mit Linken und Grünen zur
       > Abstimmung vor. Damit hat Bodo Ramelow gute Chancen, erster linker
       > Ministerpräsident zu werden.
       
   IMG Bild: Sieht gut aus für Bodo Ramelow
       
       BERLIN rtr/dpa | Die SPD-Spitze in Thüringen will eine rot-rot-grüne
       Koalition eingehen und damit dem bundesweit ersten Ministerpräsidenten der
       Linkspartei in den Sattel verhelfen. Der Landesvorstand empfahl am
       Montagabend in Erfurt nach Angaben von Teilnehmern einstimmig die Aufnahme
       von Koalitionsverhandlungen mit Linkspartei und den Grünen.
       
       Zudem sollen die gut 4000 SPD-Mitglieder bis zum 3. November in einem
       Basisvotum über Rot-Rot-Grün abstimmen. Damit hat der Spitzenkandidat der
       Linkspartei, Bodo Ramelow, gute Chancen, im Dezember zum Regierungschef
       gewählt zu werden.
       
       Ramelow stellt sich angesichts der knappen Mehrheitsverhältnisse im Landtag
       auf eine möglicherweise schwierige Ministerpräsidentenwahl ein. „Ich richte
       mich darauf ein, bis zum dritten Wahlgang zu gehen, weil eine Stimme
       Mehrheit wird am Anfang entscheidend sein“, sagte er am Montagabend im
       "Heute Journal" des ZDF. „Im Zuge der fünf Jahre werden wir aber beweisen,
       dass Rot-Rot-Grün gemeinsam erfolgreiche Landespolitik gestalten kann und
       ein neues Kapitel deutsch-deutscher Entwicklung auch entstehen kann.“
       
       Der Geschäftsführende SPD-Vorstand hatte am Nachmittag in einer Sitzung mit
       der Sondierungsgruppe um den designierten Parteivorsitzenden Andreas
       Bausewein über die Koalitionsbildung beraten. Seit der Wahl Mitte September
       hatte die SPD in mehreren Gesprächsrunden sowohl die Chancen für ein
       rot-rot-grünes Bündnis als auch für eine Neuauflage von Schwarz-Rot
       ausgelotet.
       
       ## Grüne zuversichtlich
       
       Nach fünf Jahren gemeinsamer Regierung erteilt sie nun einer Koalition mit
       der CDU unter Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht eine Absage. Die
       Sozialdemokraten waren bei der Landtagswahl im September auf gut zwölf
       Prozent abgestürzt. Die SPD wurde weit hinter CDU und Linkspartei nur
       drittstärkste Kraft. Ihr kam dennoch die Rolle der Königsmacherin zu.
       
       Grünen-Spitzenkandidatin Anja Siegesmund zeigte sich sicher, dass die
       knappe Mehrheit von nur einem Mandat kein Hindernis bei der
       Ministerpräsidenten-Wahl sein werde. Den Grund sieht sie in der
       Landesverfassung. „Im dritten Wahlgang ist der Kandidat gewählt, der die
       meisten Stimmen auf sich vereinen kann“, sagte Siegesmund zu Reuters. Sie
       gehe aber nicht davon aus, dass es bei den Grünen Abweichler gebe. „Sechs
       intensive Sondierungsgespräche haben mich überzeugt, dass Rot-Rot-Grün
       funktionieren kann“, sagte Siegesmund.
       
       21 Oct 2014
       
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