# taz.de -- Amnesty International zur Ostukraine: Bericht über illegale Hinrichtungen
> Die Menschenrechtsorganisation wirft den verfeindeten Parteien illegale
> Hinrichtungen vor. Bei Kämpfen in Donezk sind derweil vier Zivilisten ums
> Leben gekommen.
IMG Bild: Zerstörte Gegenstände in einer Küche in Donezk, August 2014.
BERLIN/DONEZK afp/dpa/rtr | Die Menschenrechtsorganisation Amnesty
International hat den prorussischen Separatisten sowie regierungstreuen
Kräften in der Ukraine illegale Hinrichtungen im Osten des Landes
vorgeworfen. „Es gibt keine Zweifel an illegalen Hinrichtungen und
Gräueltaten, die von prorussischen Separatisten und ukrainischen Milizen in
der Ostukraine begangen worden sind“, erklärte die Ukraine-Expertin der
Organisation, Jovanka Worner, am Montag anlässlich der Vorstellung eines
entsprechenden
[1][//www.amnesty.de/2014/10/20/neuer-bericht-illegale-hinrichtungen-der-os
tukraine?destination=startseite:Amnesty-Berichts], in dem die Hinrichtungen
dokumentiert werden. Das Ausmaß der Taten sei jedoch schwierig
festzustellen, betonte Worner.
Amnesty warf den verfeindeten Parteien in der Ostukraine zudem falsche
Angaben und Übertreibungen vor. Demnach hatten russische Medien im
September über Massengräber in der Region von Donezk berichtet, die zuvor
noch von ukrainischen Milizen kontrolliert worden sei. Russlands
Außenminister Sergej Lawrow habe später von 400 Leichen in diesen
Massengräbern gesprochen. Eine Amnesty-Delegation habe kurz darauf vor Ort
Beweise für die außergerichtliche Hinrichtung von vier Männern durch
ukrainische Milizen gefunden. Überzeugende Beweise für Massentötungen oder
Massengräber gebe es aber nicht, betonte Worner.
Die Separatisten wiesen unterdessen [2][die im Spiegel genannten
Schlussfolgerungen des Bundesnachrichtendienstes (BND) zum Absturz der
malaysischen Passagiermaschine MH17] über der Ex-Sowjetrepublik zurück. Das
zum angeblichen Abschuss verwendete Luftabwehrsystem „Buk“ sei höchst
kompliziert, und die Aufständischen hätten in ihren Reihen nicht die
nötigen Militärexperten, sagte Separatistenführer Andrej Purgin am Sonntag
der Agentur Interfax zufolge in Donezk. Die Anschuldigungen seien Folgen
einer allgemeinen „Hysterie“.
Purgin gab der Führung in Kiew die Schuld an dem Absturz. Es sei
unverständlich, dass die Regierung den Luftraum über dem Konfliktgebiet
nicht gesperrt habe.
Trotz Waffenstillstandsabkommen wird in Donezk weiter gekämpft. Nach
Angaben der örtlichen Behörden sind am Wochenende vier Zivilisten durch
Splitter getötet worden. Neun hätten Verletzungen erlitten. Ein
Militärsprecher sagte am Sonntag in Kiew, dass in den vorangegangenen 24
Stunden 13 Soldaten verwundet worden seien. Über die Opfer auf Seiten der
Rebellen gab es keine Angaben.
20 Oct 2014
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