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       # taz.de -- Beirat „Recht auf Vergessen“: Google soll weniger löschen
       
       > Knapp 150.000 Anträge erhielt Google bisher zum Löschen von
       > Suchergebnissen. Zu schnell und zu häufig kommt der Konzern den
       > Userwünschen nach, kritisieren Experten.
       
   IMG Bild: Bislang löscht Google europaweit rund 42 Prozent der beanstandeten Links.
       
       BERLIN dpa | Verbraucherschützer und Internet-Experten haben die Betreiber
       von Suchmaschinen aufgefordert, nicht so häufig den Löschanträgen von
       Bürgern in der Europäischen Union nachzugeben. Auf einem Treffen des
       Experten-Beirats für Google zum „Recht auf Vergessenwerden“ verwiesen die
       Sachverständigen am Dienstag in Berlin auf das öffentliche Interesse an
       bestimmten Informationen, selbst wenn betroffene EU-Bürger diese aus den
       Ergebnislisten entfernen lassen wollen.
       
       Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte im Mai entschieden, dass EU-Bürger
       Google dazu verpflichten können, Links zu unangenehmen Dingen aus ihrer
       Vergangenheit aus dem Netz verschwinden zu lassen. Google schaltete Ende
       Mai eine Website frei, auf der solche Anträge gestellt werden können. Die
       Informationen selbst müssen dabei von den Urhebern nicht entfernt werden.
       Es geht um Informationen, die nicht mehr relevant sind oder das Recht auf
       Privatsphäre verletzen.
       
       Bislang bekam Google fast 150.000 Anträge von Europäern zur Löschung von
       Suchergebnissen aus ihrer Vergangenheit. Aus Deutschland kamen über 25.000
       davon. Dabei seien insgesamt rund 42 Prozent der beanstandeten Links aus
       den Suchergebnissen entfernt worden. In Deutschland seien es 53 Prozent
       gewesen.
       
       Michaela Zinke vom Verbraucherzentrale Bundesverband forderte eine
       konsequente Prüfung, ob ein Löschantrag tatsächlich eine Information über
       einen Bürger als private Person betreffe. So könne beispielsweise die
       Bewertung eines privaten Anwenders auf der Handelsplattform Ebay durchaus
       im öffentlichen Interesse sein.
       
       Matthias Spielkamp, Vorstandsmitglied von „Reporter ohne Grenzen“,
       verlangte, dass journalistische Inhalte generell von Link-Entfernungen
       ausgenommen werden sollten. Die Publisher der verlinkten Inhalte sollten
       vor einer möglichen Löschung des Links angehört werden.
       
       14 Oct 2014
       
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