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       # taz.de -- Proteste in Hongkong: Appell an Merkel
       
       > Die Regierung sagt den Dialog ab und die Studenten antworten mit einem
       > Aufruf zu neuen Demonstrationen. Dabei hoffen sie auch auf deutsche
       > Unterstützung.
       
   IMG Bild: In Hongkongs Finanzzentrum campieren Aktivisten für mehr Demokratie
       
       HONGKONG dpa | Die Aktivisten haben zu einem neuen Protestmarsch am
       Freitagabend aufgerufen nachdem die Regierung in Hongkong die Gespräche mit
       den Studenten abgesagt hatte. Mit Blick auf die deutsch-chinesischen
       Regierungskonsultationen am Freitag in Berlin appellierte Studentenführer
       Joshua Wong an Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die Demokratiebewegung in
       Chinas Sonderverwaltungsregion zu unterstützen.
       
       „Nur wenn Deutschland, Europa und die ganze Welt Druck auf China machen und
       für uns Solidarität zeigen, haben unsere Proteste eine Chance“, sagte er
       der Bild-Zeitung am Freitag. Deutschland dürfe nicht allein wirtschaftliche
       Aspekte im Zusammenhang mit China in den Vordergrund stellen. Merkel
       empfängt am Vormittag den chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang in
       Berlin.
       
       „Ich denke, dass ein Land wie Deutschland sich für Demokratie und Freiheit
       einsetzen sollte. Und das auch mit deutlichen Worten ansprechen kann. Wir
       haben bisher zu wenig Unterstützung von Politikern aus dem Westen
       bekommen“, sagte Studentenführer Wong.
       
       ## Wahlreform soll abgeschafft werden
       
       Nachdem die Hongkonger Regierung am Donnerstagabend überraschend die für
       diesen Freitag geplante erste Dialogrunde abgesagt hatte, versammelten sich
       spontan einige Tausend Menschen. Auch campierten während der Nacht weiter
       einige hundert an den Hauptprotestorten in Admiralty und Causeway Bay auf
       der Insel Hongkong und im belebten Geschäftsviertel Mong Kok auf Kowloon.
       Doch die Lage blieb ruhig.
       
       Hintergrund der Absage waren die Pläne der Studenten, die Gespräche mit
       Demonstrationen begleiten zu wollen, um Druck auf die Regierung auszuüben.
       Die Verhandlungsführerin und Verwaltungschefin Carrie Lam kritisierte auch,
       dass die Studenten eine Abschaffung der Wahlreform forderten, die Chinas
       Volkskongress beschlossen hatte.
       
       Die seit zwei Wochen anhaltenden Proteste hatten sich an den Plänen Pekings
       entzündet, 2017 zwar erstmals eine direkte Wahl in Hongkong zu erlauben,
       den Wählern aber eine freie Nominierung der Kandidaten zu verweigern. Seit
       Rückgabe der ehemaligen britischen Kronkolonie 1997 an China wird Hongkong
       als eigenes Territorium autonom regiert.
       
       10 Oct 2014
       
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