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       # taz.de -- Oppositionsbündnis in Brasilien: Alle gegen Dilma
       
       > Vor der Stichwahl in Brasilien hat sich ein breites Bündnis gegen
       > Präsidentin Rousseff gebildet. Unterstützt wird Aécio Neves von der
       > Sozialdemokratischen Partei PSDB.
       
   IMG Bild: Aécio Neves tritt gegen Präsidentin Rousseff an.
       
       BRASILIA dpa/afp | Knapp drei Wochen vor der Stichwahl formiert sich in
       Brasilien ein breites Oppositionsbündnis gegen Staatschefin Dilma Rousseff.
       Die sozialistische Partei PSB sicherte Rousseffs Herausforderer aus dem
       Mitte-Rechts-Lager, Aécio Neves, ihre Unterstützung für die zweite Runde
       der Präsidentschaftwahl am 26. Oktober zu. Die Partei war bis zum
       vergangenen Jahr noch traditioneller Bündnispartner von Rousseffs
       mitte-linksstehender Arbeiterpartei (PT).
       
       Der Beschluss, ihren Gegenkandidaten zu stützen, fiel am Mittwoch bei einer
       Vorstandssitzung in Brasília. Auch die grüne Partei Brasiliens (PV) sowie
       weitere drei kleine Parteien signalisierten ihre Unterstützung für Neves.
       Als einer der Gründe für das Bündnis wurden die harten Attacken von
       Rousseffs Partei gegen die sozialistische Spitzenkandidatin Marina Silva
       genannt, die bei der ersten Runde am Sonntag scheiterte.
       
       Die frühere Umweltministerin Silva, die bei der Wahl am Sonntag 21 Prozent
       Stimmen erhalten hatte, habe aber Bedingungen für ihre Unterstützung
       erhoben, berichtete die Zeitung O Globo am Dienstag. Demnach will sie
       mehrere Punkte aus ihrem Wahlprogramm umgesetzt sehen wie eine Erhöhung der
       Bildungsausgaben und die Stärkung des Umweltschutzes.
       
       Die Sozialdemokratische Partei Brasiliens (PSDB) von Neves müsse nun
       Position beziehen, wie sie zu diesen Forderungen stehe, sagte João Paulo
       Capobianco, ein enger Vertrauter von Silva, laut brasilianischen Medien.
       Sie könnten nicht vier weitere Jahre unter der Regierung von Präsidentin
       Dilma Rousseff aushalten. Die Vorsitzende der Arbeiterpartei (PT) war bei
       der Abstimmung am Sonntag mit 41,5 Prozent der Stimmen auf dem ersten Platz
       gelandet, hatte aber die absolute Mehrheit verpasst.
       
       Neves schnitt mit 34 Prozent überraschend stark ab. Die Zeitung Folha
       schrieb, Silva prüfe, wie sie Neves unterstützen könne, ohne dass dies als
       Widerspruch zu ihrem Ruf nach einer „neuen Politik“ erscheine.
       
       9 Oct 2014
       
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