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       # taz.de -- Hamburger Kandidaten der AfD: Zu viel Schill
       
       > Vier AfD-Vorstandsmitglieder in der Hansestadt legen ihr Amt nieder. Der
       > Auslöser für ihren Rücktritt sind die Ex-Schillianer in der Partei.
       
   IMG Bild: Der Landesvorsitzende Jörn Kruse soll „in unzulässiger Weise“ die Kandidatenvorstellung beeinflusst haben
       
       HAMBURG taz | Auf dem Landesparteitag der AfD Hamburg vergangene Woche
       widersprach Oliver Scholl noch. „Nein, die ehemaligen Mitglieder der
       Schill-Partei bestimmen nicht den Landesverband“, sagte der
       AfD-Pressesprecher der taz. Doch schon
       //www.taz.de/Ambitionen-der-Hamburger-AfD/!147208/:am Dienstag legten er
       und drei Landesvorstandsmitglieder ihre Ämter nieder. Anlass waren frühere
       Mitglieder der „Partei Rechtsstaatlicher Offensive“ um Ronald Schill, die
       zur Bürgerschaftswahl im Februar 2015 aufgestellt wurden.
       
       Mit Zuspruch von Parteichef Jörn Kruse kam der frühere Büroleiter von
       Schill und spätere Innensenator Dirk Nockemann auf Listenplatz 3. Die
       Ex-Schillianer Peter Lorkowski und Karina Weber erreichten Platz 7 und 22.
       Zu viel Schill für die stellvertretende AfD-Landessprecherin Barbara
       Krüger-Sauermann, Schatzmeister Erich Marquart, Landesvorstandsmitglied
       Günther Siegert und Scholl.
       
       Die Zurückgetretenen halten Kruse den starken Einfluss von Nockemann vor.
       Kruse soll mit ihm eine Liste abgestimmt haben. Der Clou gelang bloß, weil
       Nockemann weitere frühere Mitstreiter von Schill in die Partei holte,
       behaupten sie. Kruse hätte „in unzulässiger Weise“ bei der
       Kandidatenvorstellung eingegriffen, um „durch gezielte Platzierungen
       bequeme Gefolgsleute“ für die Bürgerschaft zu bekommen.
       
       Diese Kritik weist Kruse gegenüber der taz zurück. Er habe ein enges
       Verhältnis zu Nockemann, schätze ihn wegen seiner rechtsstaatlichen
       Positionen, sagt Kruse. Großen Einfluss von Schillianern gebe es aber
       nicht. Bis vor dem Parteitag sei im Landesverband darüber keine Debatte
       geführt worden. „Auch nicht von den vieren“, betont Kruse. Ihre Begründung
       sei vorgeschoben, da sie angestrebte Listenplätze nicht erlangten.
       
       In Sachsen-Anhalt muss sich der Vorstand indes wegen zwei Mitgliedern
       rechtfertigen. Auf seiner [1][Facebook-Seite] hat Jobst von Harlessem eine
       Fotomontage gestellt, auf der US-Präsident Barack Obama, Vize Joe Biden und
       Außenminister John Kerry gehängt werden. Er wünsche sich, dass die „alten
       germanischen Stämme“ wieder zusammenfinden, um den „verlogenen
       Medienkomplotts ein Ende“ zu setzen.
       
       Vorstandskollege [2][Dirk Hoffmann] verglich dazu die Angriffe Israels auf
       Gaza mit dem Holocaust. Landeschef André Poggenburg distanzierte sich
       [3][gegenüber dem MDR], schob aber nach, dass zu fragen sei, ob die
       „Tyrannei“ Israels gegenüber den Palästinensern Völkermord sei. Im Vorstand
       dürfen Harlessem und Hoffmann bleiben.
       
       8 Oct 2014
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.facebook.com/jobst.vonharlessem
   DIR [2] http://www.facebook.com/dirk.hoffmann.5201
   DIR [3] http://www.mdr.de/mdr-sachsen-anhalt/audio981504.html
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Andreas Speit
       
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