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       # taz.de -- Griechische Regierung: Samaras stellt Vertrauensfrage
       
       > Die Regierung von Premier Samaras will den Forderungen nach einer Neuwahl
       > die Spitze nehmen. Ende der Woche könnte es zur Abstimmung kommen.
       
   IMG Bild: Will sich rückversichern: Antonis Samaras.
       
       ATHEN dpa | Die griechische Regierung hat am Montag zur Eröffnung der neuen
       Sitzungsperiode im Parlament die Vertrauensfrage gestellt, wie die Athener
       Nachrichtenagentur ANA-MPA meldete. Die Regierung hatte diesen Schritt
       bereits am letzten Mittwoch angekündigt. Die Abstimmung wird für die Nacht
       von Freitag auf Samstag erwartet.
       
       Die Regierung von Premierminister Antonis Samaras will mit der
       Vertrauensabstimmung wiederholten Forderungen der Opposition nach Neuwahlen
       die Spitze nehmen und die Koalitionsfraktionen der Konservativen (Nea
       Dimokratia) und Sozialisten (PASOK) hinter sich scharen. Momentan hätten
       die Regierungsparteien den Umfragen zufolge bei Wahlen keine Mehrheit.
       
       Unterdessen können die Griechen nach sechs Jahren Rezession optimistischer
       in die Zukunft blicken – zumindest ökonomisch gesehen. Denn der
       Haushaltsentwurf der Regierung für 2015 sieht nicht nur einen deutlichen
       Primär-Überschuss im Etat vor, sondern sagt auch ein kräftiges
       Wirtschaftswachstum voraus.
       
       Laut Ankündigung des griechischen Vize-Finanzministers Christos Staikouras
       wird bereits im laufenden Jahr ein geringfügiges Wirtschaftswachstum von
       0,6 Prozent erzielt, nach einem Minus von 3,9 Prozent 2013. Der Etatentwurf
       für 2015 gehe von einem weiteren Wachstum von 2,9 Prozent aus.
       
       Zugleich werde man im laufenden Jahr mit zwei Prozent
       Haushalts-Primärüberschuss – das ist ein Plus ohne die Bedienung der
       Staatsschulden – das gesteckte Ziel von 1,5 Prozent deutlich überschreiten.
       Der Etatentwurf für 2015 sieht einen Primärüberschuss von 2,9 Prozent am
       Bruttoinlandsprodukt (BIP) vor.
       
       Die Gesamtschulden Griechenlands sollen zudem von 175 Prozent am BIP auf
       168 Prozent sinken. Eigentlich liegt die Höchstmarke für die Verschuldung
       laut den Euro-Stabilitätskriterien bei 60 Prozent, die dann von
       Griechenland immer noch weit überschritten würden.
       
       6 Oct 2014
       
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