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       # taz.de -- Verlagsinhalte auf Google: Heulen um die Schnipsel
       
       > Zuerst beklagen sich die Verlage, dass Google ihre Inhalte kostenlos
       > nutzt. Jetzt beschweren sie sich, dass Google die Inhalte gar nicht mehr
       > nutzt.
       
   IMG Bild: Schnipsel (engl. Snippets) auf dem Boden.
       
       BERLIN taz | Die Großverlage jammern. Denn Google [1][will ab nächster
       Woche] nur noch die Überschriften und Links der Texte und nicht mehr ihre
       Textausrisse (Snippets) und Vorschaubilder zeigen. Ohne diese erscheinen
       die Ergebnisse weniger attraktiv, die Folge: weniger Klickzahlen und somit
       weniger Geld für die Verlage. Deshalb gehen die Medienhäuser erneut auf die
       Barrikaden.
       
       „Google diskriminiert die Verleger“, erklärt die VG Media, die Gema der
       Presseverleger, in einer Mitteilung. Sie vertritt überwiegend Verlagsriesen
       wie Axel Springer, Burda, Funke, Madsack, oder DuMont Schauberg. Die sagen:
       „Google missbrauche seine Marktmacht von 93 Prozent zulasten der
       Presseverleger“.
       
       Laut [2][dem 2013 erlassenen Leistungsschutzgesetz] hat ausschließlich der
       Verleger das Recht seine journalistischen Inhalte für gewerbliche Zwecke
       zugänglich zu machen. Das Recht kann jedoch übertragen werden, besagt das
       Gesetz – für Geld, sagt VG Media. Die Vertretungsgesellschaft verlangt bis
       zu elf Prozent der Umsätze, die Google mit der Zugänglichmachung der
       Ausschnitte einnimmt, doch das lehnt Google ab.
       
       Nach erfolglosen Beschwerden der VG Media beim Bundeskartellamt, für die
       das Bundeskartellamt Ende August keine hinreichenden Ansatzpunkte sah,
       entschließt sich Google nun zu dem Schritt, die Textausrisse der Verlage,
       die das Leistungsschutzgesetz einfordern, auszublenden. Nicht nur in der
       Google-Suche, auch bei Google News.
       
       Schlecht geht es den Großverlagen jedoch nicht. Erst im September sagte
       Axel-Springer-Konzern-Chef Mathias Döpfner künftig sei ein bereinigter
       Gewinn von einer Milliarde Euro „absolut möglich“. Das Ergebnis vor Zinsen,
       Steuern und Abschreibungen lag 2013 nach eigenen Angaben bei rund 454
       Millionen Euro.
       
       Trotzdem heult die VG Media in der Pressemitteilung: Google wolle das
       Leistungsschutzrecht auf eine „kartellrechtswidrige Weise“ vereiteln.
       „Keiner der bei der VG Media organisierten Verlage hat Google dazu
       aufgefordert, die verlegerischen Inhalte auf irgendeiner der
       Google-Oberflächen nicht mehr anzuzeigen.“ Sprich: Ihr sollt nicht nur für
       uns Werbung machen, sondern uns auch noch dafür bezahlen.
       
       2 Oct 2014
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Zeitungsverlage-vs-Google/!146944/
   DIR [2] http://www.bundesgerichtshof.de/SharedDocs/Downloads/DE/Bibliothek/Gesetzesmaterialien/17_wp/Urheberr_Presseverlage_Leistungsschutzrecht/bgbl.pdf;jsessionid=0660A795CF53918D39A6B20E6B10A7F7.2_cid354?__blob=publicationFile
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Svenja Bednarczyk
       
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