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       # taz.de -- Kampf gegen den „Islamischen Staat“: Ölraffinerie geht in Flammen auf
       
       > Bei Luftschlägen wird eine weitere Ölraffinerie der Terrormiliz IS
       > getroffen. Derweil rüsten sich die Peschmerga zum Gegenschlag.
       
   IMG Bild: Peschmerga-Kämpfer feuern auf IS-Stellungen im irakischen Bastamli
       
       SANLIURFA/BERLIN/BAGDAD ap/dpa | Erneut ist eine von der Terrormiliz
       Islamischer Staat gehaltene Ölraffinerie in Syrien durch Luftangriffe
       zerstört worden. Die mutmaßlich von den USA geführten Angriffe auf die
       Anlage in der Stadt Tel Abjad nahe der türkischen Grenze hätten am Sonntag
       beinahe zwei Stunden gedauert, berichtete ein Augenzeuge. Die USA, die
       zusammen mit fünf arabischen Verbündeten seit der Nacht zu Dienstag
       Angriffe auf Ziele islamistischer Extremisten in Syrien fliegen, gaben
       zunächst keine Stellungnahme ab.
       
       Die IS-Extremisten verdienen geschätzt mehr als zwei Millionen Euro pro Tag
       durch die von ihnen kontrollierten Öl-Raffinerien. Ziel der USA und ihrer
       Verbündeten ist es, den IS zu zerstören. Im Irak begannen die Luftangriffe
       gegen die Terroristen bereits im August. Auch Großbritannien, Belgien und
       Dänemark wollen sich daran beteiligen.
       
       Nach Angaben des Syrischen Beobachtungszentrums für Menschenrechte
       erfolgten die Luftangriffe während heftiger Kämpfe zwischen dem IS und
       kurdischen Einheiten. Die von kurdischen Kämpfern gehaltene Stadt wird seit
       Tagen vom IS attackiert, der große Teile Syriens und des Iraks unter seiner
       Kontrolle hält.
       
       Nach dem Vormarsch des IS im türkisch-syrischen Grenzgebiet rüsten sich die
       Kurden für einen Gegenschlag. Rund 1.800 Peschmerga-Soldaten hätten sich in
       der umkämpften Stadt Ain al-Arab in Stellung gebracht, berichtete die
       syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag. Allein seit
       Mittwoch seien 1.500 Kämpfer eingetroffen. Flugzeuge des US-geführten
       Anti-IS-Bündnisses hatten am Wochenende bereits Stellungen der
       Dschihadisten in der Region beschossen.
       
       Die im Norden Syriens gelegene Enklave Ain al-Arab, die im Kurdischen
       Kobane genannt wird, war vor mehr als einer Woche von IS-Kämpfern
       eingekreist worden. Bei ihrem Vormarsch hatten die Dschihadisten mehr als
       60 Dörfer im Umland eingenommen. Mehr als 160.000 Menschen flohen nach
       türkischen Angaben in die Türkei. Die Dschihadisten stehen nach Angaben von
       Augenzeugen bis zu zehn Kilometer vor Ain al-Arab.
       
       Neben der Ausbildung vor Ort werden kurdische Kämpfer auch in Deutschland
       in die Waffensysteme eingewiesen. Nach Angaben des
       Verteidigungsministeriums begann in der Infanterieschule Hammelburg in
       Bayern am Wochenende die Schulung von etwa 30 Peschmerga-Soldaten im Umgang
       mit Milan-Panzerabwehrraketen. In das kurdische Autonomiegebiet hatten sich
       Zehntausende aus Angst vor den vorrückenden IS-Milizen geflüchtet.
       
       28 Sep 2014
       
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