# taz.de -- Zoff nach Wahl in Brandenburg: „Stasi-Methoden“ in der AfD
> AfD-Politiker Stefan Hein, frisch in den Brandenburger Landtag gewählt,
> wird sein Mandat nicht annehmen. Er soll Informationen weitergegeben
> haben.
IMG Bild: Familiäre Verbindungen zum Informanten: AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland
BERLIN taz | Stefan Hein, einer der in den Brandenburger Landtag gewählten
AfD-Kandidaten, wird sein Mandat nicht annehmen. Das teilte der Potsdamer
seiner Fraktion am Donnerstagmorgen in einem Schreiben mit. Darin verwies
er auf nicht näher genannte persönliche Gründe. Das aber ist nach Angaben
von Fraktionschef Alexander Gauland nur die halbe Wahrheit.
Demach wollte Hein verhindern, dass Abgeordnete mit rechter Vergangenheit
den Ruf der AfD ruinieren. Seine Idee: Vier seiner Kollegen in der
Landtagsfraktion wegen früherer Aktivitäten bei den Parteien „Freiheit",
„Bund Freier Bürger“ und „Pro Deutschland“ dazu zu drängen, ihr Mandat
nicht anzunehmen. Hein sammelte kompromittierendes Material gegen die vier.
Der Spiegel hatte am Wochenende darüber berichtet und bezog sich sich dabei
auf einen „engsten Getreuen“ von Fraktionschef Alexander Gauland – freilich
ohne einen Namen zu nennen. Gauland war empört, dementierte und erwog
rechtliche Schritte gegen das Nachrichtenmagazin: „Das sieht fast nach
Stasi-Methoden aus“, so Gauland.
Jetzt sagte er, dass Hein jener Getreue sei. „Er war der Informant des
Spiegels, das Ganze war seine Idee“, so der AfD-Fraktionschef zur taz. „Das
hat nichts mit mir zu tun.“ Deshalb werde Hein das Mandat nicht annehmen.
Die AfD hatte bei der Landtagswahl in Brandenburg 12,2 Prozent der Stimmen
geholt und zog mit elf Abgeordenten in den Landtag ein. Nachrücker für Hein
ist Jan-Ulrich Weiß aus Templin.
Gleichzeitig legt Hein auch seinen Posten im AfD-Landesvorstand nieder.
Ganz Unrecht hat Hein mit der Angabe von „persönlichen Gründen“ für seinen
Rückzug übrigens nicht: Er ist der Sohn von Gaulands Lebensgefährtin Carola
Hein und damit mit dem Fraktionschef „quasi verwandt“, wie Gauland es
nennt.
Dieser Artikel wurde aktualisiert um 14.52 Uhr.
25 Sep 2014
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DIR Sabine am Orde
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