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       # taz.de -- Konflikt in Jerusalem: Gebete sorgen für Krawall
       
       > Auf dem Tempelberg in Jerusalem kam es zu gewaltsamen Protesten.
       > Palästinenser lieferten sich Auseinandersetzungen mit der israelischen
       > Polizei.
       
   IMG Bild: Gebete an der Klagemauer in Jerusalem.
       
       JERUSALEM afp | Kurz vor Beginn des Jüdischen Neujahrsfestes sind am
       Mittwoch auf dem Jerusalemer Tempelberg Unruhen ausgebrochen. Laut Polizei
       kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen israelischen Polizisten und
       palästinensischen Demonstranten, die gegen öffentliche Gebete jüdischer
       Besucher auf dem Tempelberg protestierten.
       
       Das von den Arabern „Das edle Heiligtum“ genannte Hochplateau mit dem
       Felsendom und der Al-Aksa-Moschee wird von Juden und Muslimen als zentrale
       religiöse Stätte betrachtet. Bis zum Jahr 70 stand hier der Zweite Jüdische
       Tempel.
       
       Am Vormittag waren alle Zugänge zum Tempelberg gesperrt. Von dem Plateau
       waren Explosionen von Lärmgranaten zu hören, wie ein afp-Reporter
       berichtete. Die Polizei erklärte, anlässlich des Neujahrsfests seien am
       Morgen neben Touristen auch jüdische Besucher auf das Plateau gegangen, das
       am Ostrand der Altstadt liegt. Um Provokationen zu vermeiden, ist Juden
       allerdings grundsätzlich nicht erlaubt, dort Gebete oder rituelle
       Handlungen zu verrichten. Zwei der Besucher seien kurz darauf festgenommen
       worden, „weil sie die öffentliche Ordnung störten“.
       
       Palästinensische Demonstranten warfen einer Polizeisprecherin zufolge
       Steine, Knallkörper und Brandflaschen auf die Beamten, von denen mehrere
       verletzt worden seien. Die Sicherheitskräfte hätten die Demonstranten in
       die Al-Aksa-Moschee gedrängt und danach alle Zugänge zum Tempelberg
       gesperrt, was weitere Proteste ausgelöst habe.
       
       Anlässlich der zwei Tage währenden Feiern zum Start des jüdischen Jahres
       5775 ab Mittwochabend wurden in Jerusalem besonders scharfe
       Sicherheitsvorkehrungen ergriffen. Seit Anfang Juli in Ost-Jerusalem ein
       palästinensischer Jugendlicher von israelischen Extremisten entführt und
       ermordet worden war, kommt es in dem seit 1967 besetzten Ostteil fast
       täglich zu Gewaltausbrüchen. Fast 800 Palästinenser, vornehmlich
       Jugendliche, wurden seitdem festgenommen und 250 wegen Landfriedensbruchs
       angeklagt.
       
       24 Sep 2014
       
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