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       # taz.de -- Islamisten im Clinch: Führungsanspruch in Frage gestellt
       
       > Deutsche Anhänger des Islamischen Staates streiten sich offenbar mit
       > anderen Salafistengruppen. Es soll auch Todesdrohungen geben.
       
   IMG Bild: Sven Lau alias Abu Adam auf einer Veranstaltung der Salafisten in Köln (Archivbid von 2012).
       
       KÖLN taz | Nicht nur in Syrien und dem Irak befindet sich der Islamische
       Staat (IS) auf dem Vormarsch. Die islamistische Killertruppe sorgt auch für
       Verheerungen in der Bundesrepublik – und zwar da, wo es nicht unbedingt zu
       erwarten ist: innerhalb der militanten salafistischen Szene.
       
       Offenkundig setzen IS-Anhänger andere Terrorsympathisanten massiv unter
       Druck. Davon berichtet jedenfalls Bernhard Falk. Der frühere Linksterrorist
       und heutige Salafist, der sich mittlerweile Muntasir bi-llah nennt, hat
       einen „dringenden Appell“ an die IS-Anhänger gerichtet, mit ihrem
       „destruktiven Vorgehen“ hierzulande aufzuhören.
       
       Der zum Islam konvertierte einstige Aktivist der Antiimperialistischen
       Zellen (AIZ), der 1999 wegen vierfachen Mordversuchs und
       Sprengstoffanschlägen zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, ist einer
       der lautstärksten Propagandisten eines radikalislamischen Gottesstaats nach
       Taliban-Prägung.
       
       Seine derzeitige Hauptbeschäftigung ist die Betreuung vermeintlich
       „politischer Gefangener“ muslimischer Provenienz. Darunter auch
       IS-Anhänger. Doch die legen augenscheinlich nicht mehr viel Wert darauf.
       Denn Falk lehnt den Führungsanspruch der Terrormiliz ab, bleibt stattdessen
       den Al-Qaida-Gruppen treu.
       
       Das „Markenzeichen des Islamischen Staats“ sei „das Begehen von
       Kriegsverbrechen“, distanzierte sich Falk in einer Videobotschaft. Es
       handele sich um eine Gruppe, die „muslimisches Blut an den Händen hat, die
       gegen andere Mudschaheddin-Gruppen sehr brutal vorgeht“. Das wirke sich
       auch auf die Situation in der BRD aus. In seinem Fall gehe das „bis hin zu
       Todesdrohungen“.
       
       ## Ermittlungen gegen Lau
       
       Unterdessen bestätigten Justizkreise, dass die Düsseldorfer
       Staatsanwaltschaft gegen den Mönchengladbacher Salafisten Sven Lau
       ermittelt. Dabei geht es vor allem um seine mehrfachen Reisen nach Syrien,
       bei denen er auch mit IS-Kämpfern zusammengetroffen sein soll. Bisher
       behauptet Lau, seine Abstecher in die Bürgerkriegsregion hätten rein
       humanitären Zwecken gedient.
       
       Einen Bericht des Focus, nachdem ein Foto aus dem Jahr 2013 von einer
       Visite bei islamistischen Terrorbrigaden stamme, hat er inzwischen
       dementiert. Das Bild, das ihn 2013 im syrischen Aleppo auf einem
       T-62-Panzer mit Kalaschnikow in der Hand zeigt, sei bei einem Besuch der
       Freien Syrische Armee entstanden.
       
       23 Sep 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Pascal Beucker
       
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