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       # taz.de -- Vorrunde Europa League: Naismith schottet Wolfsburg ab
       
       > Der VfL Wolfsburg hat beim FC Everton eine dicke Packung bekommen.
       > Borussia Mönchengladbach machte es gegen Villareal besser – bis zur 88.
       > Minute.
       
   IMG Bild: Evertons Torwart Tim Howard machte ein starkes Spiel
       
       MÖNCHENGLADBACH/LIVERPOOL dpa | Der VfL Wolfsburg hat bei seinem Comeback
       im europäischen Fußball nach viereinhalb Jahren bitteres Lehrgeld gezahlt.
       Mit einer 1:4 (0:2)-Niederlage beim FC Everton legten die Niedersachsen am
       Donnerstagabend zum Abschluss der deutsch-englischen Europacup-Woche einen
       kapitalen Fehlstart in der Europa League hin.
       
       Nach dem Eigentor von Keeper Diego Benaglio, der in der 15. Minute einen
       Schuss von Steven Naismith unglücklich ins eigene Tor lenkte, besorgten
       Seamus Coleman (45.+1), Leighton Baines (47./Foulelfmeter) und Kevin
       Mirallas (89.) den K.o. der „Wölfe“, die sich vor 33.000 Zuschauern im
       Goodison-Park zu viele Fehler leisteten und erst in der vierten Minute der
       Nachspielzeit durch Ricardo Rodriguez zum Ehrentor kamen. Damit steht der
       VfL am 2. Oktober gegen den OSC Lille schon unter Druck.
       
       „Das haben wir uns ganz anders vorgestellt. Wir haben uns zu viele
       individuelle Fehler erlaubt, und die sind vom Gegner eiskalt bestraft
       worden“, analysierte VfL-Abwehrspieler Robin Knoche im TV-Sender Kabel eins
       94 für Wolfsburg frustrierende Minuten. „Das einzig Positive war, dass wir
       nie aufgesteckt haben“, sagte Maximilian Arnold.
       
       Die Wolfsburger waren vor allem in der Defensive überfordert, wenn die
       Engländer schlagartig das Tempo erhöhten. Dabei hatte der in der Bundesliga
       nach drei Spieltagen noch sieglosen VfL das Europa-Comeback selbstbewusst
       begonnen. Trainer Dieter Hecking konnte im Mittelfeld wieder auf den
       zuletzt angeschlagenen Kevin De Bruyne zurückgreifen. Angetrieben wurde das
       Spiel aber vor allem von Arnold. Der 20-Jährige wirkte engagiert und
       einsatzfreudig.
       
       ## Pechvogel Benaglio
       
       In Benaglio stand noch ein Akteur in der Startelf des VfL, der schon vor
       1.622 Tagen im vorerst letzten Europacup-Spiel beim FC Fulham mit von der
       Partie war. Ausgerechnet der Schweizer wurde nach knapp einer Viertelstunde
       beim ersten gefährlichen Angriff der Engländer zum großen Pechvogel. Von
       Außenverteidiger Baines kam der Ball auf Naismith, dessen Schuss vom Körper
       des VfL-Verteidigers Rodriguez auf Benaglio prallte. Dieser gab dem Ball
       bei seiner unglücklichen Rettungsaktion den letzten Tick über die Linie.
       
       Dieser Treffer wirkte wie ein Schock für die Wolfsburger, die ihre Linie
       verloren und kaum noch zu einem konstruktivem Spielaufbau fanden. Mit
       Distanzschüssen wie dem von De Bruyne (34.) war Tim Howard im Tor des FC
       Everton nicht beizukommen. Als seine Vorderleute nach einer Baines-Flanke
       Coleman nicht am Kopfball hindern konnten, war Benaglio noch vor der Pause
       abermals geschlagen.
       
       Die Hoffnung auf eine Wende mit der Einwechslung von Aaron Hunt war nach
       der Pause schnell verflogen, denn mit einem haarsträubenden Fehlpass vor
       dem eigenen Strafraum leitete Arnold kurz nach Wiederbeginn den endgültigen
       K.o. für das Hecking-Team ein. Knoche wusste sich gegen Alden McGeady nur
       noch mit einer unfairen Attacke an der Grenze des 16-Meter-Raums zu helfen,
       Baines verwandelte den Elfmeter sicher. Das verdiente Ehrentor gelang erst,
       als Mirallas das 4:0 für die Engländer erzielt hatte.
       
       ## Borussia Mönchengladbach schafft 1:1
       
       Borussia Mönchengladbach hat den erhofften Heimsieg beim Start ins
       Europa-Abenteuer leichtfertig aus der Hand gegeben. Beim 1:1 (1:0) gegen
       den FC Villarreal zum Auftakt der Europa League haderten der
       Fußball-Bundesligist aber auch mit einem nicht gegebenen Handelfmeter in
       der Schlussminute. Patrick Herrmann hatte die Gastgeber am Donnerstagabend
       mit seinem ersten Saisontor in der 21. Minute in Führung gebracht.
       Ikechukwu Uche rettete den nimmermüden Spaniern knapp eine Minute nach
       seiner Einwechslung das insgesamt verdiente Unentschieden (68.).
       
       Vor 39.128 Zuschauern im Borussia-Park vergaben die Gladbacher schon vor
       der Pause hochkarätige Chancen. Für Aufregung sorgte eine umstrittene Szene
       in der 90. Minute, als der Ball einem Spanier im Strafraum an den Unterarm
       sprang. Doch der slowakische Schiedsrichter Ivan Kruzliak, der schon
       Richtung „Punkt“ gedeutet hatte, entschied sich dann doch gegen einen
       Strafstoß.
       
       „Wir hatten in der ersten Halbzeit 70 Prozent Ballbesitz und hätten das 2:0
       machen müssen. Insgesamt bin ich aber zufrieden mit der Leistung, wir haben
       uns Chancen herausgespielt“, bilanzierte Mönchengladbachs Trainer Lucien
       Favre. „Es war ein sehr intensives Spiel. Wer die Torchancen nutzt, der
       gewinnt“, sagte Torschütze Herrmann. „Im Endeffekt müssen wir das aber so
       hinnehmen.“
       
       In dem intensiven Spiel konnten sich die Gastgeber nach einer kurzen
       Abtastphase im Dauerregen zunehmend Vorteile verschaffen. Gladbach
       dominierte die Partie aber nur in der ersten Halbzeit, der Tabellen-Achte
       der Primera Divison blieb bei Kontern immer gefährlich. Der erste
       Gladbacher „Schreckschuss“ durch den Schweden Oscar Wendt zischte knapp am
       Pfosten vorbei (12.). Herrmann machte es dann besser, profitierte bei
       seinem fulminanten Führungstreffer aus rund 20 Metern aber von einem
       missglückten Abwehrversuch.
       
       Kurz zuvor musste Gladbachs Schweizer Keeper Yann Sommer in höchster Not
       gegen Denis Tscherischew retten (20.). Vor allem der Russe, Cani und
       Luciano Vietto bestimmten bei Villarreal die Offensivaktionen. Tscherischew
       versiebte nach knapp einer Stunde die bis dahin größte Ausgleichschance für
       die Spanier, die 2006 im Halbfinale der Champions League standen. Der
       sehenswerte Ausgleich für die Mannschaft von Trainer Marcelino Garcia Toral
       war eine Doublette von zwei Jokern, denn auch Passgeber Manu Trigueros kam
       erst acht Minuten vor dem 1:1 ins Spiel.
       
       Favre ließ mit Blick auf die schwere Serie von sechs Spielen in 18 Tagen
       auf zwei Positionen rotieren: Schonzeit bis zu ihrer Einwechslung bekamen
       zunächst der Brasilianer Raffael und André Hahn, dafür schickte der Coach
       Herrmann und den Schweden Branimir Hrgota auf den Rasen. Herrmann vergab
       die große Chance zum 2:0, weil er im Strafraum nicht konsequent den
       Abschluss suchte (38.). Drei Minuten später scheiterte Hrgota. Das nächste
       Spiel in der Gruppe A bestreitet die Favre-Truppe in zwei Wochen beim FC
       Zürich.
       
       19 Sep 2014
       
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