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       # taz.de -- Rassismus in NRW-Polizeiklasse: Auch Mitläufer wird suspendiert
       
       > Nach dem Rassismusvorfall in einer Polizeiklasse in NRW muss auch ein
       > zweiter Polizeianwärter gehen. Er hatte rassistische Bilder verbreitet.
       
   IMG Bild: Polizisten werben in NRW für ihren Beruf
       
       KÖLN taz | Im Rassismusskandal unter rheinischen Polizeianwärtern stand der
       Hauptbeschuldigte nicht allein. Zu diesem Schluss kommt eine vom Aachener
       Polizeipräsidenten eingerichtete Ermittlungskommission. Nach Vorlage ihres
       Berichts wurde am Dienstag ein weiterer Beteiligter suspendiert und ein
       Entlassungsverfahren eingeleitet.
       
       Es geht um Vorfälle in einem 32-köpfigen Studienkurs an der Fachhochschule
       für öffentliche Verwaltung in Köln. Über Monate hatte ein Teilnehmer eine
       Kommilitonin mit ausländischen Wurzeln rassistisch beleidigt und
       rechtsextreme Bilder über die Polizeianwärtergruppe im
       Kurznachrichtendienst WhatsApp gepostet. Der 19-Jährige wurde letzte Woche
       suspendiert.
       
       Jetzt hat es auch noch einen 22-jährigen Polizeischüler erwischt. Er habe
       „als Mitläufer ebenfalls eigene, fremdenfeindliche und rassistische Bilder
       auf WhatsApp gepostet“, teilte die Aachener Polizei mit. Das habe die
       Auswertung von etwa 100.000 Datenspuren sowie von Zeugenaussagen ergeben.
       Beide Beschuldigte sollen bisher nicht in organisierten Strukturen der
       rechten Szene aufgetreten sein oder einschlägige Veranstaltungen besucht
       haben.
       
       Laut Polizeipräsident Dirk Weinspach muss sich zudem eine Reihe von
       Kursteilnehmern gegenüber ihren Ausbildern rechtfertigen. „Wir hätten
       erwartet, dass sich alle vor die angegriffene Kollegin stellen“, sagte
       Weinspach der taz. Doch dem war nicht so. Ein „nicht unerheblicher Teil“
       der Gruppe müsse deswegen mit Disziplinarmaßnahmen rechnen.
       
       „Wo wir den Nachweis für offene Sympathie und Unterstützung der Täter
       finden, kennen wir kein Pardon: Rassismus wird konsequent verfolgt und
       geahndet“, sagte Weinspach. Beigestanden hatten der 23-Jährigen nur eine
       Handvoll Studienkollegen. Einer von ihnen hatte Anzeige erstattet. Künftig
       soll es in der Orientierungswoche für neue Polizeianwärter einen eigenen
       Schwerpunkt geben: zu Rechtsextremismus in der Region.
       
       16 Sep 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Pascal Beucker
       
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