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       # taz.de -- Buch von Valérie Trierweiler: Die Staatsspitze ist nackt
       
       > Mit „Merci pour ce moment“ rächt sich Valérie Trierweiler an ihrem
       > Ex-Geliebten François Hollande. Jetzt fehlt fast nur noch das Sextape zum
       > Buch.
       
   IMG Bild: Entblößt: François Hollande.
       
       So etwas habe der französische Buchhandel seit „Harry Potter“ nicht mehr
       erlebt, heißt es bei der Ladenkette FNAC. 200.000 Exemplare waren von
       „Merci pour ce moment“ gedruckt worden, vergangenen Donnerstag erschien es
       – und die Regale waren schnell leer. Bei dem Bestseller handelt es sich um
       Valérie Trierweilers 320-seitige Abrechnung mit ihrem Ex François Hollande.
       Ihr Tiefschlag unter die Gürtellinie sitzt. Er war verheerend für das Image
       des Staatschefs.
       
       Zur Erinnerung: Der amtierende französische Präsident, der fast dreißig
       Jahre mit (seiner heutigen Umweltministerin) Ségolène Royal zusammenlebte
       und mit ihr vier Kinder hat, zog 2012 an der Seite der Journalistin Valérie
       Trierweiler in den Élysée-Palast. Mitte Januar enthüllte die Illustrierte
       Closer, dass der scheinbar so farblose Hollande seit Monaten eine Affäre
       mit der Schauspielerin Julie Gayet hatte.
       
       Hollande erklärte per Kommuniqué seine Beziehung zu Trierweiler für
       beendet. Sie musste ihr Büro im Präsidentenpalais räumen. Und in aller
       Heimlichkeit hat sie ihre Revanche vorbereitet. Nur ein enger Kreis war
       beim Verlag Le Arènes eingeweiht, das Buch wurde in Deutschland gedruckt
       und erst im letzten Moment in die Buchläden gebracht.
       
       Trierweiler beschreibt in dem Buch ihr anfängliches Glück und ihre
       abgrundtiefe Enttäuschung über Hollande mit einer echten Leidenschaft. Sie
       lässt dabei auch Hollandes feige Ausflüchte oder ihren Selbstmordversuch
       mit Schlafmitteln nicht aus. Doch die meisten Kritiker haben lediglich „Was
       geht uns das an?“ gefragt und das Buch durchweg verurteilt. Mit ihrer
       Intimbeichte über ihr Liebes- und Privatleben mit Hollande habe sie die
       (vermeintlich) sakrosankte Institution des Staatschefs ins Wanken gebracht
       und darüber hinaus den ungesunden „Voyeurismus geweckt, der in jedem von
       uns steckt“ (Le Nouvel Observateur).
       
       Nach diesen Enthüllungen stehe Hollande praktisch in den Unterhosen vor der
       Nation, meinte La Charente libre. Und darüber freuen sich in Frankreich
       nicht einmal seine Gegner. Denn Trierweiler hat das Tabu einer bisher noch
       halbwegs respektierten Intimsphäre an der Staatsspitze definitiv gebrochen.
       Jetzt fehlt nur noch das Sextape als Videobeilage zum Buch. Wer auch immer
       Hollande als Präsident folgt, muss wissen, dass die ganze Nation ins
       Schlafzimmer des Élysée gucken will.
       
       8 Sep 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Rudolf Balmer
       
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