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       # taz.de -- Proteste in Pakistan: Demonstranten besetzen TV-Sender
       
       > Oppositionsgruppen haben das Gebäude des staatlichen Senders PTV
       > gestürmt. Unweit davon, vor der Residenz des Premiers, kam es zu weiteren
       > Zusammenstößen.
       
   IMG Bild: Polizist feuert bei den Protesten Tränengas ab.
       
       ISLAMABAD dpa | Bei den regierungsfeindlichen Protesten in Pakistan haben
       Demonstranten den staatlichen Fernsehsender PTV in Islamabad gestürmt. Die
       rund 1000 Demonstranten hätten die PTV-Angestellten am Montag als Geiseln
       genommen, sagte Verteidigungsminister Khawaja Asif. Das Militär sei gerufen
       worden, um die Eindringlinge aus dem Sendergebäude zu entfernen. Der
       Sendebetrieb wurde rund 40 Minuten eingestellt. Inzwischen sendet PTV aber
       wieder.
       
       Die Polizei teilte mit, rund einen Kilometer von der Residenz von
       Premierminister Nawaz Sharif entfernt komme es zu Zusammenstößen von rund
       3000 Demonstranten mit den Sicherheitskräften. Demonstranten seien mit
       Stöcken und Steinen ausgerüstet. Am Wochenende waren mindestens drei
       Menschen getötet und mehr als 500 weitere verletzt worden, als
       Demonstranten versuchten, zu Sharifs Residenz vorzudringen. Sie fordern den
       Rücktritt des Ministerpräsidenten.
       
       Das mächtige Militär hatte am Sonntagabend nach einer Sitzung im
       Armee-Hauptquartier zu einer politischen Lösung des Konflikts aufgerufen,
       „ohne Zeit zu verschwenden und ohne Gewalt anzuwenden“. Weiter hieß es in
       der Mitteilung: „Die Armee bleibt ihrer Rolle verpflichtet, die Sicherheit
       des Staates zu gewährleisten.“ Die eskalierende Gewalt hat Sorge vor einem
       Eingreifen des Militärs geschürt, das in der Vergangenheit bereits häufiger
       geputscht hat.
       
       Die vom Oppositionspolitiker Imran Khan und dem Geistlichen Tahirul Qadri
       angeführten Proteste dauern seit dem Unabhängigkeitstag am 14. August an.
       Sharif lehnt einen Rücktritt ab. Khan und Qadri hatten ihre Anhänger am
       Sonntag dazu aufgerufen, auszuharren. „Wir werden nicht zurückgehen, ohne
       Sharif zum Rücktritt gezwungen zu haben“, sagte Khan. Qadri äußerte sich
       ähnlich.
       
       Khan wirft Sharif vor, die Parlamentswahl im Mai vergangenen Jahres durch
       Betrug gewonnen zu haben. Qadri fordert den Rücktritt der Zentral- und der
       Provinzregierungen. Dann soll eine Übergangsregierung das Wahlsystem
       reformieren und Neuwahlen ausrufen.
       
       Mehr als 40 000 Sicherheitskräfte sind im Einsatz, um das Regierungsviertel
       zu schützen. Die Demonstranten hatten zunächst friedlich vor dem Parlament
       ausgeharrt, bis Khan und Qadri sie am Wochenende dazu aufriefen, zu Sharifs
       Residenz vorzudringen.
       
       1 Sep 2014
       
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