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       # taz.de -- Samstagabendspiel der Bundesliga: Nach neun Sekunden war alles vorbei
       
       > Bayer Leverkusen hat das früheste Tor der Bundesliga-Geschichte erzielt.
       > Es ebnete den Weg zum Auswärtssieg gegen Borussia Dortmund.
       
   IMG Bild: Perfekte Reaktionszeit: Karim Bellarabi
       
       DORTMUND dpa | Mit dem schnellsten Tor der Bundesliga-Historie hat Bayer
       Leverkusen den West-Rivalen Borussia Dortmund gleich zum Saisonstart
       geschockt. Karim Bellarabi gelang beim 2:0 (1:0) am Samstagabend in
       Dortmund bereits nach inoffiziellen neun Sekunden der Siegtreffer für die
       Mannschaft des neuen Trainers Roger Schmidt.
       
       Stefan Kießling machte in der Nachspielzeit alles klar (90.+5). Vor 80.667
       Zuschauern im ausverkaufen Signal-Iduna-Park fand der BVB im Spitzenspiel
       des 1. Spieltages der Fußball-Bundesliga gegen clevere Leverkusener kein
       spielerisches Mittel, um wenigstens noch einen Punkt zu retten.
       
       BVB-Trainer Jürgen Klopp zeigte sich nach der schmerzhaften Niederlage
       selbstkritisch und bemängelte zudem Einstellung und Aggressivität seiner
       Mannschaft. „Die Einstellung obliegt zum großen Teil mir. In drei oder vier
       Szenen fehlten ein paar Schritte“, analysierte Klopp bei Sky und sprach von
       einem „wilden Spiel“. „Für die erste Minute habe ich keine Erklärung.“
       Danach habe sich die Partie komisch entwickelt. „Die Bereitschaft ist da,
       der Wille ist da, und jetzt müssen wir auf dem Weg dahin Ergebnisse holen.“
       
       Gästecoach Schmidt wurde dagegen nach seinem ersten Spiel als
       Bundesliga-Trainer von den eigenen Fans gefeiert. „Wir haben viele Dinge
       richtig super gemacht“, kommentierte er. „Wir haben den Gegner permanent
       attackiert und sind superaktiv gewesen. Insgesamt haben wir ein Topspiel
       hier in Dortmund gemacht und am Ende des Tages verdient gewonnen.“Kießling
       sah es ähnlich: „Heute war es sehr intensiv und kraftaufreibend. Wir hatten
       vielleicht auch nicht die besten Möglichkeiten, standen aber so
       bombensicher hinten drin.“
       
       ## Bellarabi schafft Rekord
       
       Die Zuschauer hatten gerade Platz genommen, da stand es schon 1:0 für die
       in Bestbesetzung angetretenen Gäste. Bayer-Rückkehrer Bellarabi veredelte
       eine schöne Kombination über Hakan Calhanoglu, Heung-Min Son und Sebastian
       Boenisch und ließ BVB-Ersatzkeeper Mitch Langerak, der zum Saisonstart
       Weltmeister Roman Weidenfeller vertrat, keine Chance. Den bisherigen Rekord
       hatten sich drei Profis geteilt, die jeweils nach elf Sekunden trafen:
       Giovane Elber (Bayern München/1998), Ulf Kirsten (Leverkusen/2002) und Paul
       Freier (VfL Bochum/2003).
       
       Neben Weidenfeller verzichtete Klopp auch auf Weltmeister Mats Hummels und
       Neven Subotic in der Startelf. Weitere sieben Profis standen wegen
       Verletzungen nicht zur Verfügung. Die Borussia schien sich dennoch gut vom
       Schock des Blitz-Gegentores zu erholen und startete selbst einige Angriffe.
       Den Offensiv-Bemühungen des Supercup-Gewinners mangelte es zunächst noch an
       Durchschlagskraft. Auf der Gegenseite hatte der BVB Probleme mit dem
       extremen Pressing der Bayer-Elf, die am vergangenen Dienstag beim 3:2 im
       Champions-League-Playoffspiel beim FC Kopenhagen noch einige
       Defensivschwächen bei Standards offenbart hatte.
       
       Doch gegen Marco Reus, Neuzugang Ciro Immobile und Co. stand die
       Bayer-Abwehr sicher. Fast hätte 14-Millionen-Euro-Zugang Calhanoglu (18.)
       sogar auf 2:0 erhöht – sein Freistoß aus gut 20 Metern strich knapp am
       BVB-Tor vorbei. Bis zur Pause entwickelte sich ein offener Schlagabtausch
       auf hohem Niveau. Die Partie trug den Namen Topspiel zurecht, auch wenn die
       ganz großen Torchancen auf beiden Seiten fehlten.
       
       Auch nach dem Wechsel schenkten sich der Vize-Meister und Vierte der
       Vorsaison nichts. Dortmund verstärkte zwar den Druck, allerdings wirkten
       die Aktionen häufig hektisch und überhastet. Daher kamen die BVB-Stürmer
       Immobile und Patrick Aubameyang kaum einmal zum Abschluss.
       
       Auch Reus wirkte blass und wurde eine Viertelstunde vor dem Ende gegen
       Kevin Großkreutz ausgewechselt. In der Schlussphase beschränkten sich die
       Leverkusener auf solide Defensivarbeit und setzten gelegentlich Nadelstiche
       durch Konter. Kießling setzte schließlich die Schlusspointe.
       
       24 Aug 2014
       
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