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       # taz.de -- Spendenaktion „Ice Bucket Challenge“: Diplomaten müssen eisfrei bleiben
       
       > An der Spendenaktion „Ice Bucket Challenge“ hat schon der ehemalige
       > US-Präsident George W. Bush teilgenommen. Das State Department will aber
       > nicht mitspielen.
       
   IMG Bild: Endlich mal mit kühlem Kopf: George W. Bush
       
       WASHINGTON afp | Sportler, Schauspieler und sogar frühere US-Präsidenten
       tun es, nur die Diplomaten des US-Außenministeriums dürfen nicht: Das State
       Department hat seinen hochrangigen Angestellten verboten, an der
       sogenannten Ice Bucket Challenge teilzunehmen, wie dessen stellvertretende
       Sprecherin Marie Harf am Donnerstag (Ortszeit) sagte. „Die Ethikregeln der
       Bundesregierung verhindern, dass wir unsere öffentlichen Ämter für private
       Zwecke nutzen, sei es auch für eine gute Sache“, sagte Harf.
       
       Die „Ice Bucket Challenge“ soll auf die Krankheit Amyotrophe
       Lateralsklerose (ALS) aufmerksam machen. Wer nominiert wird, muss sich
       einen Eimer eiskalten Wassers über den Kopf schütten, ein Video davon ins
       Internet stellen und darf dann drei weitere Kandidaten benennen. Wer
       ablehnt, soll 100 Dollar (rund 75 Euro) an die ALS-Vereinigung spenden, die
       sich dem Kampf gegen die Nervenkrankheit verschrieben hat.
       
       Im US-Bundesstaat Kentucky wurden vier Feuerwehrleute bei der Umsetzung
       einer besonders spektakulären „Ice Bucket Challenge“ verletzt, einer von
       ihnen schwer. Nach Medienberichten wollten sie den Studenten der
       Universität Campbellsville helfen, ihre Blaskapelle mit Eiswasser zu
       überschütten, gerieten aber mit der Leiter ihres Feuerwehrwagens zu nah an
       eine Hochspannungsleitung und erlitten einen Stromschlag.
       
       Wie die ALS-Vereinigung am Donnerstag mitteilte, brachte die Kampagne
       zwischen dem 29. Juli und dem 21. August 41,8 Millionen Dollar (rund 31,4
       Millionen Euro) ein – im selben Vorjahreszeitraum betrugen die Spenden 2,1
       Millionen Dollar. Seit Juni haben sich mehrere tausend Menschen an der „Ice
       Bucket Challenge“ beteiligt, darunter Prominente wie George W. Bush, Bill
       Gates, Justin Bieber, Mark Zuckerberg, Oprah Winfrey und David Beckham.
       
       Einer der Hauptinitiatoren der Kampagne, Corey Griffin, kam inzwischen bei
       einem tragischen Badeunfall ums Leben. Wie die Polizei am Donnerstag
       mitteilte, ertrank der 27-Jährige in der Nacht zum Samstag auf der Insel
       Nantucket (Massachusetts) nach einem Sprung ins Hafenwasser. Griffin hielt
       sich auf der Insel auf, um dort Spenden für die ALS-Stiftung zu sammeln.
       
       22 Aug 2014
       
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