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       # taz.de -- BER: Mehdorn startet Hilfsflug für Wowereit
       
       > Flughafenchef will den BER angeblich 2016 eröffnen. Die Grünen sagen:
       > unseriöse Wahlkampfhilfe für den Regierenden Bürgermeister.
       
   IMG Bild: Kennt nur der Schattenmann den Eröffnungstermin?
       
       Die angebliche Eröffnung des Flughafens BER im Wahljahr 2016 ist für
       Grünen-Fraktionschefin Ramona Pop keine seriöse Planung. Vor einem solchen
       „politisch gesetzten Termin“ könne man nur warnen. „Ein Schelm, der keine
       Wahlkampfhilfe für den Aufsichtsratschef Klaus Wowereit und seine SPD
       dahinter vermutet“, sagte Pop. Der Tagesspiegel hatte berichtet, dass sich
       dieser Termin aus einem Papier von Vorstandschef Hartmut Mehdorn für den
       Aufsichtsrat ergebe. Mehdorn soll zudem einen Vertrag mit dem Tüv Rheinland
       nicht verlängert haben. Auch dazu gab es von der Flughafengesellschaft bis
       Redaktionsschluss keine Aussage.
       
       Von Mehdorn war in den vergangenen Monaten stets zu hören, er werde
       spätestens zu Jahresende einen Zeitpunkt nennen. „Und der wird es dann
       sein. Das garantiere ich“, verbürgte sich der Unternehmenschef im Juni in
       Interviews. Der Tagesspiegel bezieht sich auf ein internes
       Neun-Seiten-Papier „Strategische BER-Entwicklung“, das dem Aufsichtsrat bei
       seiner jüngsten Sitzung im Juni vorlegen haben soll.
       
       2016 ist auch das Jahr der nächsten Abgeordnetenhauswahl, falls es nicht zu
       vorgezogenen Neuwahlen kommt. Eine Initiative strebt dazu ein Volksbegehren
       an, ist aber bislang weit von der dafür erforderlichen Unterschriftenzahl
       entfernt. Der Regierende Bürgermeister Wowereit ist vor allem wegen des BER
       ganz unten in den Umfragen. Eine Eröffnung noch vor der Wahl wäre ihm und
       der SPD zumindest nicht abträglich.
       
       Grünen-Politikerin Pop warnt vor einer bewussten zeitlichen Verzahnung.
       „Der Blick in die BER-Vergangenheit zeigt, dass politischer Druck einen
       großen Anteil am Debakel hatte“, sagte sie am Dienstag. Die Berliner würden
       einen ehrlichen Zeit- und Kostenplan erwarten – „und keine politisch
       bestimmten auf tönernen Füßen“.
       
       Unbestätigt blieben Meldungen, wonach die Flughafengesellschaft ihren
       Vertrag mit dem TÜV Rheinland als Prüfstelle nicht verlängerte. Ein
       Sprecher des in Köln ansässigen Unternehmens mochte eine Trennung weder
       bestätigen noch dementieren. Nach Darstellung der B.Z. könnte hinter der
       ausgebliebenden Vertragsverlängerung stehen, dass der TÜV Rheinland für den
       Geschmack von Vorstandschef Hartmut Mehdorn zu streng prüfte.
       
       19 Aug 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Stefan Alberti
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