URI: 
       # taz.de -- Vermeintlicher Angriff auf Flüchtlinge: Ukraine birgt Tote der Attacke
       
       > Das ukrainische Militär meldet, Opfer des vermeintlichen Angriffs auf
       > einen Flüchtlingskonvoi geborgen zu haben. Beweise für die Tat liegen
       > noch immer nicht vor.
       
   IMG Bild: Auf der Flucht: Ukrainer warten auf Registrierung in einem Zeltlager nahe Donezk
       
       KIEW/NEW YORK rtr/afp | Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben 15
       Opfer des Raketenangriffs auf einen Flüchtlingskonvoi im Osten des Landes
       geborgen. Ein Militärsprecher sagte am Dienstag in Kiew, die Leichen seien
       am Montagabend gefunden worden. Die Suche nach weiteren Toten werde
       fortgesetzt.
       
       Bei der Attacke am Montag wurden nach Angaben des Militärs Dutzende
       Menschen getötet. Der Regierung in Kiew zufolge saßen in den Bussen
       Flüchtlinge aus der Stadt Luhansk, darunter zahlreiche Frauen und Kinder.
       
       Nach Angaben eines Militärsprechers sind viele der Opfer bis zur
       Unkenntlichkeit verbrannt. Die Ukraine wirft den prorussischen Separatisten
       vor, für die Tat verantwortlich zu sein, was diese allerdings bestreiten
       und den Regierungstruppen die Verantwortung zuwiesen. Ein
       Separatistenanführer deutete gar an, es habe den Vorfall gar nicht gegeben.
       Bilder von dem Zwischenfall gibt es bislang ebenso wenig wie eine
       Bestätigung von unabhängiger Seite.
       
       Das US-Außenministerium verurteilte die Tat, konnte aber nicht sagen, wer
       dafür verantwortlich war. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bezeichnete die
       Berichte über den Angriff als „sehr beunruhigend“ und forderte die
       Konfliktparteien nach Angaben seines Sprechers am Montag auf, allen
       Menschen, die aus dem Gebiet fliehen wollten, „freies Geleit“ zu
       ermöglichen. Der „tragische Vorfall“ unterstreiche, wie dringlich ein
       Waffenstillstand und eine politische Lösung seien.
       
       Bundeskanzlerin Angela Merkel reist am Samstag zu politischen Gesprächen
       nach Kiew. Die Kanzlerin habe eine Einladung zu einem Besuch in der
       ukrainischen Hauptstadt am Vortag des Unabhängigkeitstages angenommen,
       teilte ein Sprecher des ukrainischen Außenministeriums am Dienstag weiter
       mit. Es ist der erste Besuch der Kanzlerin seit Ausbruch der Ukrainekrise.
       Die Bundesregierung hatte am Montag bestätigt, dass es eine Einladung von
       Staatschef Petro Poroschenko an Merkel gebe.
       
       19 Aug 2014
       
       ## TAGS
       
   DIR Flüchtlinge
   DIR Schwerpunkt Angela Merkel
   DIR Ukraine
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Ostukraine
   DIR Ban Ki Moon
   DIR Separatismus
   DIR Ukraine
   DIR Petro Poroschenko
   DIR Russland
   DIR Russland
   DIR China
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Erneut heftige Kämpfe in der Ost-Ukraine: Ständiger Artilleriebeschuss
       
       Bei heftigen Gefechten im Osten der Ukraine sind neun Soldaten getötet
       worden. Zudem starben laut den Behörden in Kiew 34 Zivilisten in der Region
       Donezk.
       
   DIR Bewegung im Ukraine-Konflikt: Die Präsidenten treffen sich
       
       In Minsk wird es in einer Woche zur ersten Begegnung von Putin und
       Poroschenko seit Anfang Juni kommen. Noch davor reist Angela Merkel zu
       Gesprächen nach Kiew.
       
   DIR Verhandlungen zur Ukraine-Krise in Berlin: Steinmeier bleibt optimistisch
       
       Bisher sind alle Gespräche für einen Waffenstillstand in der Ostukraine
       ergebnislos verlaufen. Der deutsche Außenminister ist weiterhin um eine
       Lösung bemüht.
       
   DIR Krieg in der Ostukraine: Berliner Krisentreffen ohne Ergebnisse
       
       Die Gespräche zwischen den Außenministern Russlands, der Ukraine,
       Deutschlands und Frankreich brachten keinen Durchbruch. Derweil toben
       heftige Kämpfe in Lugansk.
       
   DIR Russische Sanktionen für Europa: China verdient an Ukraine-Krise
       
       Weil Europa weniger Lebensmittel nach Russland liefern darf, will China nun
       das Geschäft machen. Der Umsatz soll fast verdoppelt werden.