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       # taz.de -- Ebola-Epidemie in Liberia: Chaos nach Flucht von Infizierten
       
       > Liberias Regierung verliert wegen der Epidemie teilweise die Kontrolle.
       > Ein ganzer Slum soll abgeriegelt werden. An der Grenze zu Sierra Leone
       > herrscht Schießbefehl.
       
   IMG Bild: Monrovia am Sonntag: Fachkräfte transportieren einen Ebola-Toten ab.
       
       MONROVIA dpa | Nach der Flucht von mindestens 17 Ebola-Patienten aus einer
       Isolierstation in Monrovia herrscht in Teilen der liberianischen Hauptstadt
       Chaos. Am Samstag hatte eine aufgebrachte Menge die zu einem Krankenhaus
       umfunktionierte Schule in einem Slum gestürmt und geplündert.
       
       Ebola-Kranke seien zur weiteren Versorgung von Bewohnern der Armensiedlung
       mit nach Hause genommen worden, [1][berichtete die örtliche Zeitung Front
       Page Africa] am Montag. „Während ich spreche, ist die Polizeistation
       menschenleer. In West Point gibt es im Moment keine Sicherheit“, zitierte
       sie den Bewohner Moses Teah.
       
       In der Armensiedlung in der Nähe des Zentrums der Hauptstadt leben etwa
       75.000 Menschen. Am Donnerstag hatte das Gesundheitsministerium
       angekündigt, das Areal unter Quarantäne zu stellen.
       
       Die Menschen in Monrovia werfen der Regierung vor, die Patienten nicht
       ausreichend zu versorgen. So berichtete eine Frau der Zeitung, ihr kranker
       Mann habe trotz Anrufen bei verschiedenen Stellen tagelang keine Hilfe
       bekommen, bis er gestorben sei.
       
       ## Mehr als 1.100 Tote
       
       In Liberia wütet die Ebola-Epidemie mit am heftigsten: In dem
       westafrikanischen Land gab es nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation
       (WHO) bis zum 13. August 786 bestätigte und Verdachtsfälle, 413 Menschen
       starben an der Krankheit. Insgesamt hat Ebola in den betroffenen Ländern
       Guinea, Liberia, Sierra Leone und Nigeria bis vergangenen Mittwoch mehr als
       1.100 Menschen getötet.
       
       An der geschlossenen Grenze zu Sierra Leone erhielt die Armee laut einem
       [2][Bericht der lokalen Zeitung Daily Observer] die Anweisung, jede Person
       in Sichtweite zu erschießen, die illegal das Land betreten wolle.
       
       Das Blatt beruft sich auf den stellvertretenden Stabschef, Oberst Eric
       Dennis. So soll dem Bericht zufolge die Einreise von potenziell an Ebola
       erkrankten Menschen verhindert werden.
       
       18 Aug 2014
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.frontpageafricaonline.com/index.php/news/2682-west-point-runs-amok-why-was-ebola-isolation-unit-ransacked
   DIR [2] http://liberianobserver.com/security/afl-ordered-shoot-anyone-crossing-borders-night
       
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