# taz.de -- Kampf gegen Islamisten im Nordirak: Frankreich liefert Waffen an Kurden
> Präsident Hollande kündigt „jede nötige Unterstützung“ im Kampf gegen den
> „Islamischen Staat“ im Irak an. Dazu gehören auch Waffenlieferungen an
> die Kurden.
IMG Bild: Mit französischer Unterstützung: kurdische Kämpfer im Nordirak.
PARIS afp | Als erstes europäisches Land liefert Frankreich Waffen an die
Kurden im Nordirak, um ihren Kampf gegen die Extremisten der Organisation
Islamischer Staat (IS) zu unterstützen. Präsident François Hollande habe
beschlossen, „in den nächsten Stunden“ Waffenlieferungen auf den Weg zu
bringen, erklärte der Elysée-Palast am Mittwoch in Paris. Frankreich werde
„jede nötige Unterstützung“ angesichts der „katastophalen Lage“ im
irakischen Kurdistan leisten.
Hollande habe die Waffenlieferungen nach den dringenden Hilfsappellen der
kurdischen Regionalregierung beschlossen – in Abstimmung mit der
Zentralregierung in Bagdad, teilte der Elysée-Palast weiter mit. Dabei
verwies das Präsidialamt auf das Telefongespräch Hollandes am Donnerstag
mit dem Präsidenten der autonomen Kurdenregion, Massud Barsani. Schon seit
einigen Tagen habe Frankreich die nötigen Vorbereitungen getroffen, „um die
operationellen Fähigkeiten der Kräfte im Kampf gegen den Islamischen Staat
(IS) zu unterstützen“.
Andere Staaten wie die USA haben bereits Waffen an die Kurden im Nordirak
geliefert. London kündigte am Dienstagabend an, Militärausrüstung anderer
Staaten zu den Kurden zu transportieren. Die Bundesregierung will
militärische Ausrüstung zur Verfügung stellen, die lediglich sogenannte
nicht-tödliche Geräte umfassen soll. Dazu zählen etwa gepanzerte Fahrzeuge,
Nachtsichtgeräte oder Schutzwesten.
Der Elysée-Palast hob auch hervor, dass die verheerende Lage der
Bevölkerung im Nordirak „die Fortsetzung und Ausweitung“ des Einsatzes der
internationalen Gemeinschaft erfordere. Frankreich wolle dabei „eine aktive
Rolle“ spielen und in Abstimmung mit seinen Partnern und der neuen
irakischen Regierung „jede nötige Unterstützung“ leisten. Die Lieferung
humanitärer Hilfsgüter werde fortgesetzt. Zugleich rief Paris erneut zur
Bildung einer Regierung der nationalen Einheit in Bagdad auf.
Frankreich schickte am Mittwoch einen zweiten Transport mit humanitären
Hilfsgütern in den Nordirak. Die 20-Tonnen-Lieferung in die kurdische Stadt
Erbil umfasse Medikamente, Zelte sowie Material zur Wasseraufbereitung und
-verteilung für etwa 50.000 Menschen, teilte das französische
Außenministerium mit. Frankreich hatte bereits am Sonntag 18 Tonnen
Hilfsgüter in die kurdische Stadt Erbil gebracht.
13 Aug 2014
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