URI: 
       # taz.de -- Clintons Kritik an Obama: War nicht so gemeint
       
       > Ein Telefonat und sogar eine Einladung zu einer Feier am Urlaubsort: Nach
       > harter Kritik an Obamas Außenpolitik versucht Hillary Clinton nun, die
       > Wogen zu glätten.
       
   IMG Bild: Hillary Clinton achtet darauf, sich nicht zu viele Feinde zu machen – schließlich steckt sie schon im Präsidentschaftswahlkampf
       
       WASHINGTON dpa | Hillary Clinton hat sich bei US-Präsident Barack Obama für
       die Kritik an seiner Außenpolitik entschuldigt. Die mögliche Kandidatin für
       einen Anlauf auf das Weiße Haus telefonierte am Dienstag mit Obama, um die
       Wogen zu glätten, wie US-Medien am Dienstag übereinstimmend berichteten.
       Differenzen mit Obama habe sie stets offen angesprochen, auch in ihrer
       kürzlich erschienenen neue Autobiografie „Hard Choices“ („Entscheidungen“),
       hieß es demnach in einer Mitteilung ihres Sprechers.
       
       In einem Gespräch mit der Zeitschrift The Atlantic hatte sie Obamas
       Zurückhaltung im Syrien-Konflikt als Fehler bezeichnet und gesagt, er sei
       außenpolitisch teils zu vorsichtig vorgegangen. Auch die fehlende Strategie
       Washingtons im Irak hatte die 66-Jährige kritisiert.
       
       Sie habe nun sicherstellen wollen, dass es sich bei dem Interview nicht um
       einen Angriffsversuch gehandelt habe, [1][berichtete das Online-Magazin
       Politico] unter Berufung auf Clintons Sprecher. Sie freue sich darauf, die
       Sache mit einer Umarmung aus der Welt zu schaffen. Beide Spitzenpolitiker
       sollten sich am Dienstagabend bei einem Fest im Urlaubsort Martha's
       Vineyard an der Atlantikküste begegnen. Clintons Sprecher war für eine
       Bestätigung zunächst nicht zu erreichen.
       
       Clinton, die 2008 die Vorwahlen gegen Obama verlor und in seinem Kabinett
       später als Außenministerin diente, sorgt seit Wochen für Spekulationen über
       eine mögliche Kandidatur. Beobachter sind zunehmend überzeugt, dass ihr
       Wahlkampf mit der umfassenden Kampagne zu ihrer Autobiografie und
       zahlreichen Interviews längst begonnen hat. Offiziell will sie bis Ende des
       Jahres über eine erneute Kandidatur nachdenken. Auch das erste Kind von
       Clinton-Tochter Chelsea, das im Herbst erwartet wird, dürfte für die
       Entscheidung der werdenden Großmutter eine Rolle spielen.
       
       Falls Clinton antritt, dürfte ihr Verhältnis zu Obama zum Balanceakt
       werden: Einerseits bräuchte sie ihren demokratischen Parteikollegen als
       wichtigsten Unterstützer, zusammen mit ihrem Ehemann und Ex-Präsident Bill
       Clinton. Andererseits müsste sie sich auch von Obama distanzieren, dessen
       Umfragewerte mit rund 40 Prozent fast auf den tiefsten Stand seiner
       gesamten Amtszeit gefallen sind.
       
       13 Aug 2014
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.politico.com/story/2014/08/hillary-clinton-barack-obama-atlantic-interview-109956.html
       
       ## TAGS
       
   DIR USA
   DIR Schwerpunkt Syrien
   DIR Barack Obama
   DIR Hillary Clinton
   DIR Barack Obama
   DIR Barack Obama
   DIR US-Außenpolitik
   DIR USA
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Hillary Clinton kritisiert Obama: Dschihadisten im Vakuum
       
       Die frühere US-Außenministerin kritisiert die fehlende Strategie des Weißen
       Hauses im Umgang mit den Islamisten. Besonders in Syrien habe Obama
       versagt.
       
   DIR Kommentar US-Außenpolitik: Führung? Vergiss es!
       
       Präsident Barack Obama hat keine Vorstellung davon, wie eine Führungsrolle
       der USA ohne Militäreinsätze aussehen könnte.
       
   DIR Buchpräsentation von Hillary Clinton: Amüsant, aber ungefährlich
       
       In Berlin erzählt Hillary Clinton Anekdoten aus ihrer Zeit als
       Außenministerin. Sie selbst bleibt queengleich, ihre Erzählungen
       oberflächlich.
       
   DIR Debatte Hillary Clinton als Präsidentin: Soll sie sich das antun?
       
       Was bringt ein Job als Präsidentin für die Emanzipation? In den USA warten
       alle auf Hillary Clintons Kandidatur. Doch die würde ihr vor allem Ärger
       einhandeln.