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       # taz.de -- Polizist erschießt schwarzen Jugendlichen: Krawalle in St. Louis
       
       > Nach den tödlichen Schüssen auf einen unbewaffneten Jugendlichen kommt es
       > in St. Louis zu Ausschreitungen. Jetzt soll das FBI den Tod von Michael
       > Brown untersuchen.
       
   IMG Bild: In dem Vorort Ferguson wird gegen die tödlichen Polizeischüsse protestiert.
       
       WASHINGTON/FERGUSON afp/dpa | Die tödlichen Schüsse eines US-Polizisten auf
       einen unbewaffneten schwarzen Jugendlichen am Samstag haben in der Stadt
       St. Louis im US-Bundesstaat Missouri zu Krawallen geführt. Demonstranten
       plünderten am späten Sonntagabend mehrere Geschäfte und lieferten sich
       gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei, wie der örtliche
       Fernsehsender KSDK TV 5 am Montag berichtete. Mehrere Supermärkte wurden in
       Brand gesetzt. Die mit Schlagstöcken bewaffneten Einsatzkräfte setzen
       Tränengas ein und versuchten, die Menge mit Hunden auseinanderzutreiben.
       
       Am Montag, zwei Tage nach tödlichen Polizeischüssen, ist es in St. Louis
       erneut zu Ausschreitungen gekommen. Demonstranten hätten am Montagabend vor
       einem ausgebrannten Geschäft im Vorort Ferguson Steine auf Beamte geworfen
       und sogar Schüsse abgefeuert, sagte der örtliche Polizeichef Tom Jackson.
       In einer Reaktion hätten Bereitschaftspolizisten Tränengas und
       Gummigeschosse eingesetzt, um die Menge auseinanderzutreiben.
       
       Die Polizei soll die Leute zum Nachhausegehen aufgefordert haben, doch die
       Behörden haben die Straßen weiträumig abgesperrt. Der Protest begann vor
       dem Geschäft am Montag zunächst friedlich, schlug jedoch mit Einbruch der
       Dunkelheit in Gewalt um.
       
       Der 18-jährige Michael Brown war am Samstag von einem Polizisten erschossen
       worden, als e auf dem Weg zu seiner Großmutter war. Brown soll den Beamten
       laut Polizei während einer Auseinandersetzung in sein Dienstfahrzeug
       gedrängt haben. Zeugen berichteten hingegen, der Jugendliche habe sich
       ergeben und zum Zeitpunkt seiner Erschießung die Hände in die Höhe
       gehalten. Er war unbewaffnet.
       
       Justizminister Eric Holder hat angekündigt, den Tod des Jugendlichen von
       der Bundespolizei FBI untersuchen zu lassen.
       
       Der Fall weckt Erinnerungen an mehrere umstrittene Todesschüsse in den USA.
       Im Februar 2012 hatte George Zimmerman den 17 Jahre alten Schwarzen Trayvon
       Martin in Florida. Vor Gericht berief er sich erfolgreich auf Notwehr. Im
       November 2012 wurde der Jugendliche Jordan Davis nach einem Streit über
       laute Musik erschossen. Auch dessen Todesschütze Michael Dunn plädiert auf
       Notwehr, eine Gerichtsentscheidung steht noch aus.
       
       12 Aug 2014
       
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