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       # taz.de -- Kämpfe in der Ukraine: Suche nach Absturzopfern gestoppt
       
       > Wegen der anhaltenden Kämpfe in der Ostukraine sind die Bergungsarbeiten
       > am abgestürzten Flugzeug unterbrochen worden. Bisher wurden nur 228 der
       > 298 Toten geborgen.
       
   IMG Bild: Eine „große Menge“ persönlicher Gegenstände wurde eingesammelt.
       
       DEN HAAG afp | Die Suche nach den Opfern des im umkämpften Osten der
       Ukraine abgestürzten Flugzeugs wird wegen der anhaltenden Kämpfe in der
       Region ausgesetzt. „Es macht keinen Sinn, unter diesen Umständen mit der
       Rückführung (der Opfer) weiterzumachen“, sagte der niederländische
       Ministerpräsident Mark Rutte am Mittwoch. Die Situation in der Region
       verschlechtere sich täglich. Laut dem Außenministerium soll die Arbeit
       fortgesetzt werden, sobald die Situation sich gebessert hat.
       
       Unter den gegebenen Umständen hätten die Experten getan, was sie konnten,
       sagte Rutte. „Die Spannungen steigen und die Experten können in bestimmten
       wichtigen Zonen ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen.“ Eine „große Menge“
       persönlicher Gegenstände sei eingesammelt worden. Diese sollten am
       Donnerstag in die Niederlande geflogen werden, sagte Rutte. Bisher wurden
       228 der 298 Opfer in die Niederlande gebracht, nicht aber Gepäckstücke oder
       andere persönliche Gegenstände.
       
       Seit Freitag ist ein Team von Experten aus Australien und den Niederlanden
       an der Absturzstelle, um die menschlichen Überreste von dutzenden
       Todesopfern zu bergen. Am Montag stießen auch Malaysier dazu. Doch gibt es
       in der Nähe der Absturzstelle heftige Kämpfe zwischen Regierungstruppen und
       prorussischen Separatisten. Die ukrainischen Streitkräfte bereiten sich
       derzeit auf die Einnahme der beiden Rebellenhochburgen Donezk und Lugansk
       vor.
       
       Der niederländische Außenminister Frans Timmermans [1][schrieb auf seiner
       Facebook-Seite], die Mission werde unterbrochen, doch werde die Arbeit
       fortgesetzt, „sobald die Situation dies erlaubt“. Er dankte den Anwohnern,
       die bei der Bergungsarbeit geholfen hätten. Der Leiter der Mission, Pieter
       Aalbersberg, erklärte, „unser Team ist enttäuscht, seine Arbeit nicht zu
       Ende bringen zu können“. Ein Teil des Teams werde im Osten der Ukraine
       bleiben, aber in Gebieten unter Kontrolle Kiews.
       
       Das niederländische Untersuchungsbüro für Sicherheit (OVV) teilte derweil
       mit, der vorläufige Untersuchungsbericht zur Absturzursache der
       malaysischen Passagiermaschine werde erst in einigen Wochen fertig. "Wir
       schaffen es nicht in 30 Tagen", sagte die Sprecherin der Behörde, Sara
       Vernooij, mit Bezug auf die offizielle Frist zur Erstellung eines
       vorläufigen Untersuchungsberichts nach einem Absturz. „Die Verzögerung ist
       der momentan sehr schwierigen Lage in der Ukraine geschuldet“, sagte
       Vernooij.
       
       Die Boeing der Malaysia Airlines war vor drei Wochen mit 298 Menschen an
       Bord auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur mutmaßlich nach dem
       Beschuss mit einer Rakete abgestürzt. Vernooij sagte, die Ermittler seien
       bisher noch nicht an der Absturzstelle gewesen. Die Untersuchungen würden
       deshalb noch "einige Wochen" dauern. Weil die mit Abstand meisten
       Todesopfer aus den Niederlanden stammen, leitet die Regierung in Den Haag
       die Ermittlungen zur Absturzursache.
       
       7 Aug 2014
       
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