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       # taz.de -- ZDF zeigt Kinofilm „Jesus liebt mich“: Keine Zeit für Apokalypse
       
       > Die Buchvorlage hat sich so gut verkauft, dass Florian David Fitz dachte,
       > mit „Jesus liebt mich“ könne man nicht viel falsch machen. Falsch
       > gedacht.
       
   IMG Bild: Das kann nicht gutgehen: Er, Jesus (Florian David Fitz), verliebt sich in die irdische Marie (Jessica Schwarz).
       
       Am Dienstag wird die Welt untergehen. Das weiß nur noch niemand, außer
       Jesus und Satan natürlich. Aber weil Jesus mit den Widrigkeiten der
       irdischen Welt kämpft (Liebe, Streitereien und Gewitter), gerät die
       Apokalypse erst einmal in Vergessenheit.
       
       Jesus (Florian David Fitz) ist auf die Erde gekommen, um sich zu
       vergewissern, dass die Menschen den Weltuntergang wirklich verdient hat.
       Dabei trifft er Marie (Jessica Schwarz), die gerade ihren Verlobten vor dem
       Traualtar stehen gelassen hat und aus der gemeinsamen Wohnung geflogen ist.
       Jesus und Marie begegnen sich in der Fußgängerzone – überraschter Blick,
       Lächeln, bums, verknallt. Es dauert nicht lange, bis Marie herausfindet,
       wer der Schönling ist. Um den Weltuntergang zu verhindern und ihren
       Angebeteten auf ewig an sich zu binden, geht sie einen Pakt mit dem Teufel
       ein.
       
       Uff. Abgefahrene Geschichte. Ausgedacht hat sie sich der Romanautor David
       Safier. Dessen gleichnamiges Buch aus dem Jahr 2008 hat sich so gut
       verkauft, dass Regiedebütant Florian David Fitz gedacht haben muss, er
       könne damit filmisch nicht viel falsch machen. Falsch gedacht. Viel
       schlimmer noch als die vorhersehbare Handlung sind die Figuren des Films:
       Jesus, verwegener Blick, smartes Lächeln, zerzauste Haare, Typ:
       Malboro-Mann.
       
       Marie, große blaue Augen, Sommerkleidchen, treudoof, Typ: naives Mädchen.
       Dabei sind Fitz und Schwarz eigentlich gute Schauspieler, genauso wie Henry
       Hübchen, der den Engel Gabriel, und Hannelore Elsner, die Maries Mutter
       spielt. Aber das hilft alles nichts. Der Film strotzt vor Kitsch, Klamauk
       und schmachtender Popmusik.
       
       „Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen“, steht
       schon in der Bibel – zumindest nicht für seichten Humor. Anderen ist das
       erlaubt, Monty Python zum Beispiel. Aber von denen ist Fitz sehr weit
       entfernt.
       
       7 Aug 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anne Fromm
       
       ## TAGS
       
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