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       # taz.de -- Kommentar Datenklau: Einfach mal anfangen
       
       > Internetnutzer resignieren dem Datenklau gegenüber zunehmend. Das ist
       > verständlich, aber nicht klug. Außerdem ist Nichtstun egoistisch.
       
   IMG Bild: Na, dann kann's ja losgehen.
       
       Die Reaktion ist irgendwie verständlich: Je mehr Skandale über abgegriffene
       und abgehörte Daten, über gehackte Seiten und gestohlene Profile bekannt
       werden, desto mehr stumpfen viele Nutzer ab. Ob es dann die NSA ist, der
       BND oder russische Hacker – hey, meine Daten hat doch eh alle Welt, oder
       nicht? Leider ist diese Resignation fatal. Klar, es gibt kein Verfahren,
       dass zu hundert Prozent sicher ist.
       
       Aber zum einen liegen zwischen einem Passwort mit dem Namen „password“ und
       einer einigermaßen langen und zufälligen Kombination aus Zahlen, Ziffern
       und Zeichen Welten. Und zum anderen ist Nichtstun egoistisch. Beispiel
       E-Mails: Wer Dritten das Mitlesen leicht macht, ermöglicht nicht nur
       Einblicke in die eigenen Mails. Sondern auch in die seiner
       Kommunikationspartner. Es gibt bereits Nutzer, die sich weigern, Mails an
       einen Gmail-Account zu verschicken. Schließlich hat Google der Welt gerade
       erst wieder eindrucksvoll in Erinnerung gerufen, dass es ein- und
       ausgehende Mails durchsucht.
       
       Häufig geht die Resignation Hand in Hand mit einer
       Ganz-oder-Gar-nicht-Haltung. Als müsste gleich alles perfekt sein. Ja, es
       wäre auch besser, ausschließlich Bio- und fair gehandelte Produkte zu
       kaufen, in einem Passivhaus zu wohnen und seinen Urlaubsradius auf per Bahn
       erreichbare Ziele zu beschränken. Aber fehlende Konsequenz muss nicht
       bedeuten, komplett untätig zu bleiben. Auch in Sachen Privatsphäre ändern
       schon kleine Schritte etwas. Die Suchmaschine bewusst wählen. Ein Add-on
       für den Browser installieren, das hartnäckige Cookies löscht.
       
       Und ja, auch mal über Passwörter nachdenken. Beim Online-Banking würde
       schließlich auch niemand auf die Idee kommen, sich mit „password“ einloggen
       zu wollen. Schließlich soll niemand das Konto abräumen. Den Wert von
       Privatsphäre aber, den haben immer noch nicht alle begriffen.
       
       6 Aug 2014
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Svenja Bergt
       
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