URI: 
       # taz.de -- Argentinien streitet mit Hedgefonds: Staatspleitegeier im Sturzflug
       
       > Das Land hat dem Pariser Club eine erste Tranche zur Begleichung seiner
       > Rückstände zurückgezahlt. Bis Mittwoch sollte es seine kompletten
       > Schulden beglichen haben.
       
   IMG Bild: Dieser kleine Königsgeier möchte auch seinen gerechten Anteil haben.
       
       BUENOS AIRES rtr | Kurz vor Ablauf der Frist im Streit mit mehreren
       Hedgefonds hat Argentinien eine erste Tranche zur Begleichung seiner
       Schulden bei einer anderen Gläubigergruppe zurückgezahlt. Die im Pariser
       Club zusammengeschlossenen Staaten hätten 642 Millionen Dollar bekommen,
       teilte das Wirtschaftsministerium in Buenos Aires am Montag mit.
       
       Auf diese Weise setze Argentinien den Weg fort, seinen durch die
       Staatspleite vor zwölf Jahren entstandenen Verpflichtungen nachzukommen. Im
       Mai hatte sich das südamerikanische Land mit dem Pariser Club geeinigt,
       seine Schulden in Höhe von etwa 9,7 Milliarden Dollar binnen fünf Jahren zu
       begleichen.
       
       Argentinien will mit der jetzt ausgezahlten Tranche offenbar demonstrieren,
       dass es grundsätzlich bereit ist, seine Schulden zu begleichen. Das Land
       liefert sich derzeit mit mehreren Hedgefonds einen erbitterten Streit über
       die Auszahlung von Schuldtiteln.
       
       Gelingt bis Mittwoch keine Einigung, droht nach 2002 erneut eine
       Staatspleite. Am Dienstag um 17.00 Uhr MESZ erwartet der amerikanischen
       Mediator Daniel Pollack nach eigenen Angaben in seinem New Yorker Büro eine
       Delegation der argentinischen Regierung.
       
       Die von der Regierung in Buenos Aires als „erpresserische Geierfonds“
       geschmähten Gläubiger haben in New York vor Gericht Forderungen in Höhe von
       1,33 Milliarden Dollar plus Zinsen erstritten. Sie hatten einen
       Schuldenschnitt für die in Dollar ausgegeben Anleihen des Landes nicht
       mitgemacht.
       
       Mit der Mehrzahl der Gläubiger hatte sich Argentinien dagegen arrangiert
       und damit die Krise zwischenzeitlich entschärft. Die Fonds wollen nach
       langem Rechtsstreit endlich Geld sehen. Doch Argentinien befürchtet weit
       höhere Kosten, wenn es sich darauf einlässt: Eine Prozesslawine weiterer
       Gläubiger könnte Nachzahlungen von 400 Milliarden Dollar ins Rollen
       bringen.
       
       29 Jul 2014
       
       ## TAGS
       
   DIR Argentinien
   DIR Hedgefonds
   DIR staatspleite
   DIR Argentinien
   DIR Argentinien
   DIR Argentinien
   DIR USA
   DIR Argentinien
   DIR Argentinien
   DIR Argentinien
   DIR Argentinien
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Schuldenstreit in Amerika: Argentinien will US-Gericht umgehen
       
       Die argentinische Regierung sucht im andauernden Schuldenstreit mit
       Hedgefonds nach Lösungen. Nun soll ein neues Gesetz Abhilfe schaffen.
       
   DIR Argentiniens Streit mit US-Hedgefonds: Auf zahlungsunfähig herabgestuft
       
       Entgegen den Erwartungen: Die letzte Gesprächsrunde im Schuldenstreit
       zwischen der argentinischen Regierung und zwei US-Hedgefonds ist
       gescheitert.
       
   DIR US-Hedgefonds-Betreiber Paul E. Singer: Der Mann, der Staaten ruiniert
       
       Singer macht Profit mit dem Ausweiden bankrotter Länder. Im Kongo
       blockierte er sogar Geld für die Cholera-Hilfe. Sein jüngstes Opfer:
       Argentinien.
       
   DIR Schuldenstreit Argentinien-USA: „Wir arbeiten hart“
       
       Die US-Hedgefonds und Argentinien finden keine Lösung. Davon könnten auch
       Vereinbarungen mit anderen Gläubigern betroffen sein. Die Staatspleite
       droht.
       
   DIR Argentinien bald „zahlungsunfähig“: Keine Verhandlungen mit „Geiern“
       
       Kurz bevor Argentinien als „zahlungsunfähig“ eingestuft wird, begleicht das
       Land noch ein paar Schulden. Mit den Hedgefonds verhandelt es nicht.
       
   DIR Kommentar Argentiniens Staatsbankrott: Sich das Stigma leisten können
       
       Argentinien steht nicht vor der Pleite. Es riskiert nur das Label
       „Zahlungsunfähigkeit“, weil es die Schulden von Hedgefonds nicht begleicht.
       
   DIR Argentiniens Zahlungsunfähigkeit: Alle Jahre wieder
       
       Seit 1800 gab es weltweit 227 Staatsinsolvenzen, siebenmal in Deutschland.
       Meistens geht es für die Beteiligten besser aus als befürchtet.
       
   DIR Argentiniens Staatsschulden: Pleitegeier über dem Río de la Plata
       
       US-Hedgefonds fordern die Zahlung alter Staatsschulden von Argentinien,
       doch die Regierung stellt sich quer. Nun droht die Zahlungsunfähigkeit.